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Man stirbt nicht davon, es tut aber so unangenehm weh.

Deshalb schmerzt der Schnitt durch Papier so sehr!

O.K. es gibt wehleidige Menschen, aber der Schnitt mit einem Stück Papier in den Finger schmerzt überdurchschnittlich stark. Und das hat seine Gründe.

Weißes Papier sieht doch so unschuldig aus, aber jeder, der sich schon mal beim Befüllen des Kopierapparates an einem Stapel Papier geschnitten hat, weiß, wie man dann plötzlich zusammenzuckt. Der Schmerz geht ungehindert tief und stechend durch den ganzen Finger und strahlt weiter in den Arm aus. Papier ist also nicht so ungefährlich, wie es auf den ersten Blick scheint, es birgt ein dunkles Geheimnis, das wir hier lösen möchten.

Warum schmerzt der Schnitt durch ein Stück Papier so sehr?

Unser Wissen über die menschliche Anatomie könnte helfen, diese Frage aufzuklären. Für eine Studie wäre es wahrscheinlich auch zu schwierig, freiwillige Probanden zu finden. Es fängt damit an, dass in den Fingerkuppen, unseren wichtigsten Tastorganen, besonders empfindliche Nervenbahnen verlaufen. Und was beim Tasten von Vorteil ist, wirkt sich bei Verletzungen fatal aus. Denn dann werden die vielen Nerven zu Schmerzrezeptoren, die brav alle Schmerzinformationen zum Hirn weiterleiten. Passiert dann das Missgeschick und das Papier trifft mit einer scharfen Kante auf unsere Fingerkuppen dann reißt das Papier eine Wunde auf wie eine kleine gezackte Säge. Meist ist die Kante des Papiers nämlich zu stumpf, um einen sauberen Schnitt zu verursachen zudem aber doch scharf genug, um uns zu verletzen.

Der Schnitt muss dann nicht mal tief sein, denn direkt unter der Haut der Fingerkuppen befindet sich eine hohe Konzentration der empfindlichsten Schmerzrezeptoren. Bluten tut die Wunde dann meist nur mäßig und durch die frische Luft, die dann weiterhin ungeschützt an die Nervenenden kommt, klingt der Schmerz nicht ab.

Zu allem Überfluss heilen solche Wunden auch noch schwieriger, weil gerade der Finger trotz Pflaster doch häufig im Einsatz ist.