Erhitzte Gemüter: Familienbild im Schulbuch für Zweitklässler
Wer an Familie denkt, hat meistens dieses Bild im Kopf: Vater, Mutter, Kind. Oder noch klassischer: zwei Kinder. Doch mehr und mehr Familien in Deutschland sehen anders aus.
Wer an Familie denkt, hat meistens dieses Bild im Kopf: Vater, Mutter, Kind. Oder noch klassischer: zwei Kinder. Doch mehr und mehr Familien in Deutschland sehen anders aus.
Welches Bild einer Familie in Schulbüchern kommuniziert werden soll, sorgt gerade nicht nur in Niedersachsen für heftige Diskussionen. Hier hat eine Mutter den Auszug aus einem Schulbuch für die zweite Klasse über Twitter veröffentlicht. Sie schreibt dazu:
"Hab ich grad in nem Deutschbuch für die 2te Klasse gefunden....Glaube an die Menschheit wieder hergestellt."
Ob Patchworkfamilie, Alleinerziehendes Elternteil oder gleichgeschlechtliche Eltern - auf die Liebe kommt es an.
Das sehen aber nicht alle so und fürchten die "traditionelle Familie" mit Vater, Mutter und ein oder zwei Kindern könnte darunter leiden oder zum Auslaufmodell werden. Zudem wird die Thematisierung der "sexuellen Vielfalt" in der Grundschule von einigen Internetnutzern kritisiert. So ist unter dem Post zu lesen:
"Interessiert sich irgendeiner für die Kinder? Oder sind sie nur plappernde Bauchrednerpuppen eurer erwachsenen Bauchnabelschau? [...] Ihr erfindet euch fiktive Kinder, die euch die Absolution für euer Leben erteilen und euer schlechtes Gewissen zukleistern."
Das Rollenbild einer Mutter-Vater-Kinder-Familie rückt ihrer Meinung nach in den Hintergrund. Sie fühlen sich als Eltern in ihrem Mitspracherecht übergangen und zweifeln somit an, ob Schulen und Kindergärten noch Orte sind, an dem sie ihre Kinder mit gutem Gewissen unterbringen können. Werden so Kinder und Jugendliche in ihrer sexuellen Entwicklung beeinflusst? Das Thema wird wahrscheinlich auch noch die kommenden Monate bei Eltern von Grundschulkindern für Diskussion führen.