"Ja die Frage ist auf jedenfalls schon mal extrem verboten. Ein Arbeitgeber der das macht hat sich in dem Moment schon schadensersatzpflichtig gemacht. Nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz sind solche Fragen, das auch nicht erst seit gestern so, ganz klar verboten, wie auch Fragen nach Religion und sexueller Orientierung, gehen keinen Arbeitgeber was an. Das bringt einem natürlich nichts, wenn der Chef danach gefragt hat, dann kann man ja nicht einfach rausgehen. Dann kann man lügen, wenn man das möchte und einfach sagen, "Nö hab ich nicht“. Das hat dann auch keine negativen Konsequenzen in dem Sinne. Oder man spricht das eben ganz ganz deutlich an und versucht zu vermeiden, dass man die nächsten 30 Minuten über die Betreuungssituation spricht. Das ist einfach blöd."
Die Juramama im Netz und als Literatur
Nina hilt Mamas vor allem auf ihrem Blog "http://www.juramama.de". Die Motivation kam aus eigenen Erfahrungen heraus. "Ja richtig, ich habe das selbst auch erlebt. Ich habe einen sehr konservatien Beruf als Rechtsanwältin und war super Qualifiziert, gut ausgebildet, top motiviert. Ich hatte noch kein Kind, ich war einfach nur frisch verheiratet, das ergab sich aus meinen Zeugnissen durch den Namenswechsel. Ich habe viele Bewerbungen verschickt, mein Mann ebenfalls und der hat neun Einladungen zum Bewerbungsgespräch bekommen und ich keine," so Nina.
Und das, obwohl sie sich auch tatsächlich für die selben Stellen beworben hatte. "Ja, zum Teil haben die sich überschnitten. das war schon interessant. Bei mir stand wohl auf der Stirn, dass ich demnächst wohl Kinder könnte und dadurch war ich offensichtlich schon Risiko. Zumindest haben wir das damals so interpretiert. Meine berufliche Praxis bestätigt das heute auch noch 10 Jahre später, dass es durchaus, wenn man einen Stapel Bewerbungen vor sich hat, dass dann da aussortiert werden muss", so die Juramama.
Sie hat auch ein Buch veröffentlicht: "KEINE Kinder sind auch keine LÖSUNG". "Da packe ich auch genau diese Themen an, viele aus arbeitsrechtlicher Sicht, aber auch aus gesellschaftspolitischer Sicht. Und das ist auch sehr humorvoll, sodas man das auch gut ertragen kann und keine Kopfschmerzen bekommt wenn man nur "Ehegattensplitting" nur hört. Ich nehme das ein bisschen auseinander und erzähl von meinem Arbeitsleben, meinem Familienleben und gebe hinterher noch Schützenhilfe wie man sich da rechtlich wehren kann um mitdiskutieren zu können. Sogar ganz besonders für Mütter. Oder auch junge Familien, Frauen die sich Kinder wünschen und Sorge haben wie das weitergeht mit befristeten Verträgen und Mutterschutz und all so Dingen, das alles greife ich auf", sagt Nina.