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Der Rohstoffpreis für Vanille steigt immer weiter

Wird Vanilleeis bald teurer?

In den letzten Jahren stieg der Rohstoffpreis für Vanille von 30 auf rund 500 Euro pro Kilogramm. Müssen wir uns nun sorgen um den Preis für Vanilleeis machen?

Es ist die beliebteste Eissorte Deutschlands: das Vanilleeis. Mit einem Marktanteil von knapp einem Drittel liegt es noch vor den Sorten Schokolade und Nuss.

Grund für den enormen Preisanstieg sind die günstigen Preise der Vergangenheit. Daraufhin wurde die Vanille-Produktion im Hauptanbauland Madagaskar stark zurückgefahren. Nun steigt die Nachfrage wieder, auch weil immer mehr Menschen auf natürliche Inhaltsstoffe zurückgreifen wollen.

Das Problem: Der Aufbau einer neuen Plantage dauert drei bis vier Jahre. Deshalb kann die Produktion kurzfristig nicht erhöht werden.
Auch andere Vanille-Sorten wie die Tahite-Vanille aus Papua Neuguinea sind keine guten Alternativen. Sie ist weniger weich und sanft als die bekannte Bourbon-Vanille und das schmeckt der Verbraucher auch.
Ähnlich steht es um das künstliche Vanillearoma. Zwar ist die genaue Rezeptur von Coca-Cola nicht bekannt, echte Bourbon-Vanille ist allerdings auf jeden Fall ein Inhaltsstoff. 1985 versuchte Coca-Cola diese durch Aroma zu ersetzen, der Versuch scheiterte allerdings beim Widerstand der Verbraucher.

Alle Liebhaber von Vanilleeis können jedoch vorerst aufatmen. Der Verband der Markeneishersteller gab bekannt, dass in der industriellen Eisherstellung Preisschwankungen einzelner Inhaltsstoffe zurzeit noch keine Auswirkungen hätten. Dies liegt daran, dass die Preise für Eis durch eine Mischkalkulation bestimmt werden, so Sprecher Ernst Kammerinke.

Deshalb lautet die Devise: Genießt den Sommer mit einem großen Eisbecher im Cafe!