Guter Sex auch nach Jahren in der Beziehung
Auch noch nach Jahren in einer Beziehung darf eins nicht zu kurz kommen: der Sex. Über das intime Thema herrschen so einige Irrtümer. Sextherapeuten räumen damit jetzt auf.
Auch noch nach Jahren in einer Beziehung darf eins nicht zu kurz kommen: der Sex. Über das intime Thema herrschen so einige Irrtümer. Sextherapeuten räumen damit jetzt auf.
Das sieht Psychologin Janet Brito aus Hawaii anders. Gerade für Frauen ist die Masturbation immens wichtig. Oftmals wird Masturbation von der Gesellschaft als schmutzig angestempelt. Es sei egoistisch und ein Betrug dem Partner gegenüber. Im Gegenteil: Sich selbst zu berühren heißt, zu wissen, was gut tut.
Ich erkläre Paaren immer, wie wichtig es ist, dass sie lernen, was sich für die gut anfühlt. Nur so können sie ihrem Partner dann auch zeigen, wie sie berührt werden möchten.
Die Zeitschrift "Cosmopolitan" hat über 2300 Frauen zwsichen 18 und 40 Jahren zum Tehma Orgasmus befragt. Heraus kamen: Männer kommen zu 95 Prozent zum Höhepunkt, wenn sie mit der Partnerin schlafen. Andersrum sieht es etwas ernüchternder aus. Nur 57 Prozent der Frauen kommen während dem Liebesakt mit ihrem Partner zum Höhepunkt.
Frauen können immer kommen
Ein Irrglaube in der Partnerschaft ist, dass Orgsamen vollkommen normal sind. Nicht zu kommen, ist frustrierend und setzt Partner unter Druck. Das führt dazu, dass vor allem Frauen ihren Höhepunkt simulieren.
Die meisten Frauen brauchen klitorale Stimulation, um zum Orgasmus zu kommen - und Geschlechtsverkehr allein bietet selten genug von dieser Stimulation.
Das weiß Celeste Hirschman, Sextherapeutin und Autorin von "Making Love Real". Sie rät dazu, entweder während dem Akt selbst Hand anzulegen oder einen Vibrator zu nutzen. Viele Frauen erreichen den Höhepunkt aber auch nur, wenn sie oral befriedigt werden.
Die Klitoris ist zu klein
Kat Van Kirk ist Sexualtherapeutin und Expertin bei Adam and Eve. Das Problem liegt oft auch daran, dass viele Männer und Frauen nicht wissen, wie die Klitoris einer Frau funktioniert.
An beiden Seiten der sogenannten Klitoriseichel geht gabelförmig der Rest der Klitoris ab - genau unter den Schamlippen. Das bedeutet: Es gibt viel Potential für Stimulation, das ihr bisher vielleicht nicht genutzt habt.
Somit gibt es noch mehr zu erkunden. Sich nur auf die Klitoriseichel zu konzentrieren ist nicht von Dauer. Nach einer bestimmten Zeit tut den meisten Frauen die Berührung dort unten dann weh.
Sex zwischen einem Paar ist immer liebevoll
Wenn sich Paare im Schlafzimmer auch mal auf eine andere Art und Weise hingeben, als im täglichen Leben, ist die Erotik am stärksten. Offenheit ist in einer Partnerschaft wichtig und das gilt auch für das Liebemachen.
Wenn Vertrauen, Respekt und das gegenseitige Einverständnis zwischen zwei Menschen gegeben sind, können sie sich mittels sexueller Ausdrucksweisen wie auf einem Spielplatz für Erwachsene bewegen und dort nach ganz anderen Regeln spielen als außerhalb des Schlafzimmers.
Ausprobieren darf man auch noch nach Jahren in einer Beziehung, sagt Kimberly Sharky, Sex- und Erziehungsexpertin aus New York. Denn Sex ohne Leidenschaft ist spielen nach festem Muster und ist vorhersehbar.
Anziehung = körperliche Erregung?
Manchmal braucht der Körper, um mit dem Kop mitzuhalten. Das heißt, es ist natürlich, dass jemand mental erregt ist, sich im unteren Bereich aber nichts bewegt. Das nimmt einfach manchmal etwas Zeit in Anpruch. Das weiß auch Moushumi Ghose, Autorin von Classic Sex Positions Reinvented:
Das ist ganz normal und sollte nicht als Störung oder Problem betrachtet werden.
Eins steht fest: Auch Beziehungen mit herausragendem Sex können ein Ende finden. Keeley Rankin ist ebenfalls Sexualtherapeutin aus San Francisco und findet, dass Liebe und Respekt für den Partner wichtiger ist.
Viele Menschen denken, dass alles in der Beziehung rund läuft, wenn nur der Sex außerordentlich gut ist [...] Doch es gibt uns keinen Freischein, den Rest der Arbeit, der eine solide, erfolgreiche Beziehung ausmacht, wegzulassen.