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Kein anderes Spielzeug wird gerade so gehyped

Ohne Fidget Spinner geht nix mehr

Einst war es das Tamagotchi - jetzt ist es der Fidget Spinner, den jedes coole Kid braucht. Die Lehrer sind von von dem Teil aber nicht so begeistert.

Es ist aus Plastik oder Metall, bunt und ihr könnt es zwischen den Fingern drehen. Das war es auch eigentlich schon. Trotzdem: Fidget Spinner gehen gerade so dermaßen weg wie warme Semmeln, dass sie schon fast überall ausverkauft sind.

Wer ist die Zielgruppe?
Kaum ein Kind zwischen zehn und 13, was zur Zeit nicht wie gebannt auf die eigene Hand starrt. Denn zwischen den Fingern dreht sich das dreiarmige Plastik-Dings. Für jüngere ist die Handhabung in der Regel noch zu anstrengend, den älteren ist es zu lahm. Aber: auch der ein oder andere Erwachsene ist dem Hype schon erlegen.

Was bringt das Teil?
Angeblich bringt das kleine Ding erst Entspannung durch die gleichmäßig kreisende Bewegung und das ruhige sirrende Geräusch. Damit konzentriert ihr euch erst auf den Fidget Spinner und dann - angeblich - auch wieder viel wachsamer auf etwas anderes. Wie zum Beispiel den Unterricht.

Welche Tricks sind möglich?
Was die Kids in der Sekundarstufe eins damit machen, ist eher den Fidget Spinner auf unterschiedlichen Fingerkuppen drehen lassen. Oder auf der Nase. Vom Schwierigkeitsgrad her gibts natürlich keine Grenzen nach oben. Wichtig ist nur, dass sich das Ding nicht aufhört zu drehen.
 

Was kostet ein Fidget Spinner?
Die günstigsten Modelle aus Platik bekommt ihr ab vier Euro im Schreibwarengeschäft, Kiosk oder Spielwarenladen. Doch: im Moment sind die Dreh-Teile fast überall vergriffen. Über das Internet stehen die Chancen hoch, noch eines zu bekommen. Da kann das Trendspielzeug dann aber auch gut und gerne über zwanzig Euro kosten. Grundsätzlich gilt: die günstigsten Modelle sind aus buntem Plastik (ca. 4 Euro). Die Mittelklasse ist auch aus Plastik in verschiedenen Farben, leuchtet aber (ca. 8-10 Euro). Dann kommen die Modelle aus Metall, mit Leomuster oder im Galaxy-Design (ab 13 Euro).

Warum mögen viele Lehrer es nicht?
"Das soll wirklich die Konzentration fördern? - ganz im Gegenteil", sagt zum Beispiel der Leiter der Wilhelm-Wundt-Realschule in Mannheim Neckarau, Harald Bernhart. Da der Fidget Spinner nur mit zwei Händen bedient werden kann, bleibt weder eine Hand, noch genügend Aufmerksamkeit bei den Kids, um dem Unterricht weiter zu folgen, so Bernhart. An seiner Schule soll das Trendspielzeug sogar ganz und gar verboten werden. Nicht nur, dass es eher Konzentration absobiert, statt neue zu kreieren - auch die Kinder ohne Fidget Spinner (und die Lehrer) werden durch das leise Surren gestört. Wenn´s dann noch blinkt und glitzert, ist durch einen einzigen Fidget Spinner im Unterricht vermutlich schnell mindestens die Hälfte einer fünften oder sechsten Klasse abgelenkt. Konzentration - adieu!

Tipp von Schulleiter Harald Bernhart:
Wenn euer Kind gerade mehrfach täglich um einen eigenen Fidget Spinner bettelt (weil ihr euch quer stellt oder weil das Ding überall ausverkauft ist), auch das ist nur EIN Trend. Von vielen. Und die sind alle nach ein paar Wochen wieder vorbei gegangen. Wie  Tamagotchis. Bei denen hieß es auch "Aber die haben ALLE in meiner Klasse! Mama, bitte! Nur ich nicht". Vielleicht tut es - Kindern und Eltern - auch mal ganz gut, nicht jedem neuen Hype hinterherzulaufen. Auch der vom Figdet Spinner. Oder füttert ihr euer Tamagotchi heute noch?