Hunde sind Haustiere. Sie sind Weggefährten, Freunde und ja - sie sind auch Familienmitglieder. Aber wir sollten es nicht übertreiben. Mir fehlt jegliches Verständnis, wenn Hundebesitzer ihre Tiere als "Kinder" und sich selbst als "Eltern" bezeichnen. In diesen Fällen werden die Hunde nach allen Regeln der Kunst verhätschelt und wie Püppchen behandelt. Sie werden im Winter in kleine Mäntelchen gesteckt, weil sie ja frieren könnten. Und als ob das nicht schon schlimm genug ist, werden die kleinen Yorkshire-Terrier, Chihuahas & Co. demonstrativ durch die Gegend getragen - schließlich haben sie frisch manikürte Pfötchen, die sie sich ja dreckig machen könnten, genauso wie ihr frisch frisiertes Fell.
Und dann der Umgang mit den Hündchen. Ihre Herrchen und Frauchen reden mit ihnen, als wären sie kleine Kinder. Und das Ganze gipfelt dann darin, dass sie sich mit ihrem Hund im Sommer ein Eis teilen - abwechselnd wird dann die selben Kugel Eis vom Hörchen geschlabbert. HÖRT. AUF. DAMIT.
Hunde sollten Hunde sein
Das ist für viele "Hunde-Helikopter-Eltern" schwer zu ertragen, aber: Hunde haben eine leibliche Mutter. Sie wurden geboren, zusammen mit einem Haufen Geschwister, durch die sie die Grundlagen des Sozialverhaltens innerhalb ihrer Artgenossen bzw. Rudels gelernt haben. Nach einigen Wochen kommen die meisten Hunde in die Obhut einer neuen Familie. Diese hat die Pflicht, Aufgabe und Verantwortung, den Hund zu erziehen und sich um ihn zu kümmern. Das soll natürlich auch Spaß machen, sowohl Herrchen und Frauchen, aber auch dem Hund selbst.
Also: Lasst die Hunde Hunde sein. Nehmt ihm nicht seine wilden und einzigartigen Eigenschaften. Geht mit ihm spazieren, lasst ihn toben und mit anderen Hunden spielen. Beobachtet, wie ungezwungen und frei sie von menschlichen Zwängen und Vorurteilen sind und lasst euch einfach von ihrem fantastischen Wesen inspirieren.