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Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom

Mutter erfindet Krankheiten ihres Sohnes

Es klingt unfassbar, allerdings soll eine Mutter tatsächlich so gehandelt und danach gelebt haben. Sie habe seit der Geburt ihres Sohnes behauptet, dass er schwer krank sei. Die Folge waren 323 Arztbesuche und 13 OPs - ohne einen Grund.

Der Mutter wird vorgeworfen, dass sie behauptet habe, ihr Sohn leide an Krebs. Nach hunderten von Arztbesuchen und 13 Operationen stellte sich heraus, dass sie sich die Leiden ihres Sohnes offenbar nur ausgedacht habe.

Das Szenario ist erschütternd. Ein elf Jahre alter Junge, der Krebs im Endstadium hat. Arztbesuche, Medikamente und ihre Nebenwirkungen und gar 13 Operationen haben dann aber Spuren hinterlassen, obwohl er vor der Tortur durch seine Mutter wohl kerngesund gewesen sein soll. 

Christopher brauchte angeblich eine Lungentransplantation

NBC5 berichtet, dass sich die Mutter von Christopher, so der Name des Jungen, seine Krankheiten nur ausgedacht haben soll. Neben dem Krebsleiden habe er auch allergisch auf Milch nach der Geburt reagiert und benötigte zudem eine Lungentransplantation. Jetzt muss sich die 34-jährige strafrechtlich verantworten. Laut einem Bericht des Jugendamts habe sie sich die Krankheiten nur ausgedacht, wie NBC berichtet. Der Vater des Junges haben schon lange Versucht, die Behörden auf die Lügen seiner Mutter aufmerksam zu machen. Wie dieser zitiert wird, gingen Behauptungen der Mutter bereits acht Tage nach der Geburt von Christopher los. Sie behauptete, dass er allergisch auf Milch reagieren würde, weil er sich nach dem Stillen übergeben habe. Sein Vater gab aber an, dass er seinen Sohn sich nie von Milch übergeben sah. Es kam zu einer Sorgerechtsverhandlung, bei dem die Mutter offenbar die nächste Bombe habe platzen lassen. Sie erzählte, dass Christopher niemals werde laufen können, habe Probleme beim Essen und benötige eine Magensonde.

Mutter sammelte Tausende Dollar Spenden

Christophers Vater versuche seit je her die Menschen davon zu überzeugen, dass die Geschichten der Mutter nicht stimmen. Selbst als er sich einen Anwalt nahm, hatte er keinen Erfolg. Der Familienrichter habe der Mutter Recht gegeben, da sie schließlich behauptete, ihr Sohn sei sterbenskrank. Sie habe daraufhin Tausende Dollar Spenden, die für Operationen gedacht waren, die tatsächlich durchgeführt wurden. NBC berichtet, dass die Ärzte Verdacht schöpften und das dem Jugendamt mitteilten, jedoch sei nichts weiter passiert. Nach einem angeblichen Krampfanfall, den die Ärzte aber durch Untersuchungen und Tests nicht bestätigen konnten, schaltete sich die Polizei ein.

Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom

Der Vater behauptet, dass die Mutter am Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom leide. Eltern denken sich dabei Krankheiten ihrer Kinder aus, die sie gar nicht haben. Warum es allerdings so weit kommen konnte, dass der Junge tatsächlich mehrfach operiert wurde, sei noch nicht geklärt. Die Mutter soll Symptome vorgegaukelt oder gar bewusst herbeigeführt haben. Bekam sie das Gefühl, dass die Mediziner misstrauisch wurden, wechselte sie das Krankenhaus.

Christopher lebt nicht mehr bei seiner Mutter. Seit dem habe er weder Krampfanfälle, Probleme beim Essen oder andere Beschwerden. Er sei fast immer aufgeweckt und spielt.