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"Unwort" aus 684 Vorschlägen

Das ist das Unwort des Jahres!

Davor waren es Lügenpresse, Gutmensch, Volksverräter und nun: Alternative Fakten - das ist das Unwort 2017.

Der Begriff „Alternative Fakten“ setzt sich dieses Jahr als Unwort des Jahres gegen 684 andere Vorschläge durch. Das entschloss zumindest die unabhängige und ehrenamtliche Jury um Linguistikprofessorin Nina Janich. Was es mit dem Begriff auf sich hat, erfährst Du jetzt. 

Was bedeutet „Alternative Fakten“?

„Alternative Fakten“ bezeichnet in erster Linie "den verschleiernden und irreführenden Ausdruck für den Versuch, Falschbehauptungen als legitimes Mittel der öffentlichen Auseinandersetzung gesellschaftsfähig zu machen".
 Kurz: Der Ausdruck wird benutzt, um falsche Aussagen zu rechtfertigen.

Woher kommt der Ausdruck „Alternative Fakten“?

Der Ausdruck ist ursprünglich auf Kellyanne Conway zurückzuführen. Damit hatte die Beraterin von Donald Trump die falsche Tatsachenbehauptung bezeichnet, zur Amtseinführung des US-Präsidenten Anfang 2017 seien so viele Feiernde auf der Straße gewesen wie nie zuvor bei entsprechender Gelegenheit. "Der Ausdruck ist seitdem aber auch in Deutschland zum Synonym und Sinnbild für eine der besorgniserregendsten Tendenzen im öffentlichen Sprachgebrauch, vor allem auch in den sozialen Medien, geworden", sagte die Sprecherin der Jury, Janich. 

Diese Wörter waren auch in der engeren Auswahl

Auch Begriffe wie "Atmender Deckel" aus der Diskussion über die Begrenzung der Flüchtlingszahlen oder Wörter wie "Sprachpolizei", " Softwareupdate " und "Bio-Deutsche" zogen die Jury-Mitglieder ebenfalls lange im Gespräch. Knapp 20 Wörter zog die Jury am Ende in die engere Wahl. 

Zum "Unwort des Jahres" wird seit 1991 jedes Jahr ein Begriff gekürt, der gegen das "Prinzip der Menschenwürde" oder gegen "Prinzipien der Demokratie" verstößt, weil er einzelne gesellschaftliche Gruppen diskriminiere oder "euphemistisch, verschleiernd oder gar irreführend" sei.