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Täter bekennt sich zum IS

Zwei Tote bei Geiselnahme in Südfrankreich

In Südfrankreich hat ein Mann in einem Supermarkt um sich geschossen und Geiseln genommen. Die Geiselnahme soll gegen 11 Uhr in Trèbes, östlich von Carcassonne stattgefunden haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft bekannte sich der Täter zur Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS).

Nach ersten Informationen seien mindestens zwei Menschen getötet worden, so die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf informierte Kreise. Die Polizei hat nun die zwei Todesopfer bestätigt. Der französische Fernsehsender TF1 meldete neben den zwei Toten auch zwölf Verletzte.

Die Geiselnahme hatte gegen 11.15 Uhr begonnen, als der bewaffnete Täter in einen Supermarkt eingedrungen sei. Laut Zeugenaussagen waren auch Schüsse gefallen. Der Mann soll mit Messern, einer Handfeuerwaffe und Granaten bewaffnet gewesen sein.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, habe der Bürgermeister von Trèbes erklärt, dass die Geiseln aus dem Supermarkt mittlerweile frei sind. Stattdessen befindet sich jetzt ein Beamter der Polizei beim Geiselnehmer. Wie es dazu kam, ist noch unklar.

Alle vorliegenden Informationen ließen vermuten, dass es sich um einen Terrorakt handele, sagte Premierminister Édouard Philippe vor Journalisten in Mulhouse. Die Anti-Terror-Abteilung der Pariser Staatsanwaltschaft übernahm die Ermittlungen. Sie leitete eine Untersuchung wegen Mordes und versuchten Mordes im Zusammenhang mit Terrorismus ein, wie die Behörde mitteilte. Außerdem wird wegen Freiheitsberaubung ermittelt.

Der Geiselnehmer soll die Freilassung von Salah Abdeslam gefordert haben, so berichten französische Medien weiter. Abdeslam ist der mutmaßliche Drahtzieher der Terroranschläge in Paris aus dem November 2015. Bei den brutalsten Anschlägen in der Geschichte Frankreichs waren 130 Menschen ermordet worden. Derzeit wird steht Abdeslam in Brüssel vor Gericht.