Den Alltag ihrer schwerkranken Tochter so erträglich wie möglich zu machen – das ist das Ziel, das Mutter Shanell Beriman aus dem australischen Queensland jeden Tag verfolgt. Ihre 13-jährige Tochter Hailee Wallace leidet an einem Hypermobilitätssyndrom, einer angeborenen Störung des Bindegewebes.
Die Krankheit des Mädchens führt zu einem starken Muskelschwund – daher ist sie bereits seit jungen Jahren den Großteil der Zeit auf einen Rollstuhl angewiesen. Ein Vorfall, den die Mutter in einem der fröhlicheren Momente mit ihrer Tochter erlebt hat, hat sie nun allerdings sehr verärgert, worüber sie in der australischen Tageszeitung „Sunshine Coast Daily“ berichtet.
Mutter und Tochter waren auf dem Weg zum Supermarkt und parkten auf einem Behinderten-Parkplatz. Was Beriman an diesem Tag besonders freute: Ihre Tochter fühlte sich an diesem Tag im Stande, die wenigen Meter vom Parkplatz bis zum Supermarkt zu laufen – eine Strecke die sonst ohne Gehhilfe für sie unmöglich ist.
Da diese Mobilität ihrer Tochter sehr selten vorkam, freute sich Beriman besonders über diesen Moment: „Sie liebt es, laufen zu können, denn dabei fühlt sie sich wie ein ganz normaler Mensch.“
Doch die Freude an diesem Ereignis sollte nicht lange halten. Bei der Rückkehr aus dem Supermarkt entdeckt die Mutter eine böse Nachricht an der Windschutzscheibe ihres Autos: „Warum parkt ihr auf einem Behinderten-Parkplatz, wenn ihr beide fähig seid, zu laufen?“ Außerdem war der unbekannte Verfasser der Nachricht der Mutter vor, ihr Behindertenausweis sei unberechtigt.
Beriman war empört über diese ungerechtfertigte Nachricht und erklärte die Situation in einem Facebook-Post: „Ich versuche, meine Tochter dazu zu bringen, kurze Wege zu gehen, wo und wann immer es möglich ist. Leider ermüdet sie leicht und schnell.“
Den Rollstuhl müsse ihre Tochter so gut wie jeden Tag nutzen – selbst Zuhause sei sie auf Hilfe angewiesen. „An gerade einmal vier Tagen in zwei Wochen fühlt sie sich überhaupt in der Lage, das Bett zu verlassen. Aber das kann der unbekannte Verfasser ja nicht wissen“, betont Beriman in ihrem Post.
Die Mutter hoffe einfach, dass die Mitmenschen in Zukunft nicht so leicht über andere Menschen urteilen. Denn man wisse nie „welche Geschichte hinter jedem Menschen“ stecke.