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Neue Studien zeigen, dass Kinder die früh in die Kita gehen, im Jugendalter Vorteile haben.

​Das passiert mit Kindern, die früh in die Kita gehen

Laut dieser Studio seien diese Kinder im späteren Jugendalter kommunikativer, durchsetzungsfähiger und gewissenhafter. Positiv auf die Persönlichkeitsentwicklung

Der erste Tag in der Kita. Es stellt sich die Frage, wer aufgeregter ist, Mama und Papa, oder die Kinder. Die Kinder sind zwischen zwei und vier Jahren alt.  Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung hat herausgefunden, dass die Jüngsten von ihnen später einmal kommunikativer, durchsetzungsfähiger und gewissenhafter werden als die Kinder, die erst mit vier Jahren durchstarten. 

Viele Eltern denken, dass es besser für ihr Kind ist, wenn sie so lange wie möglich in der elterlichen Obhut bleiben und geben ihre Kinder daher erst mit vier Jahren im Kindergarten ab. 
Dabei sind die Vorteile in allen Bereichen zu verzeichnen. Die Kinder haben eine bessere Sprachkompetenz, Körperkoordination, haben weniger Probleme beim Zählen und neigen seltener zu Übergewicht. 

In Deutschland herrscht keine Kindergarten pflicht
Natürlich, einige Eltern haben keine andere Wahl als ihr Kind erst später abzugeben, da sie früher vielleicht keinen Platz bekommen haben. Aber das müssen sie auch nicht. Denn, anders als beispielsweise in einem unserer Nachbarländer Frankreich, gibt es in Deutschland keine Kindergartenpflicht. Daher gibt es auch immer wieder Eltern, die ihr Kind garnicht in einen Kindergarten geben, sondern dafür verfrüht in die Vorschule schicken. 

Seit 1996 haben Eltern und Kind einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz, sobald der Sprössling vier Jahre alt ist. Bis dahin wurden alle, die keinen Platz bekommen haben zu Hause betreut, bis sie in die Schule konnten. 
Der Ausbau von Kitaplätzen wird aber immer wichtiger

Jedes dritte Kind in Deutschland geht ab seinem dritten Lebensjahr in den Kindergarten.
Eltern können und wollen nicht mehr so lange in eine Elternzeit gehen. Daher wird ein fächendeckender Ausbau von Kitaplätzen immer notwendiger. Die Studie des Insituts zeigte aber auch, dass eine qualitative Bildung wichtig ist. Sie hat positive Auswirkungen auf das Kind und beugt möglichen späteren psychischen Störungen vor. Das zeigt, dass Fremdbetreuung von Kindern ab drei Jahren durchaus sinnvoll ist. Allerdings nur, wenn die Qualität der Einrichtung gesichert ist. 

Auch die Kinder müssen spätestend an ihrem ersten Kita-Tag lernen, dass sie nicht für immer die ungeteilte Aufmerksamkeit von Mama und Papa genießen können. Sie müssen lernen, auch ohne die ständige Anwesenheit der Eltern zurecht zu kommen. Die enge und intensive Bindung die in den ersten Jahren einer jungen Familie entstanden ist, muss sich nun dem Alltag anpassen. 

Nicht zuletzt ist es die Angst davor, dass Kind in fremde Hände zu geben, die viele Paara davor zurück schrecken lässt, ihr Kind früh in eine Kita zu geben. Vor allem Mütter haben Angst, dass es der Beziehung zu ihrem Kind schadet, wenn es nicht ausschließlich von seinen Eltern umsorgt wird. Auch der Stress mit fremden Kindern und die unbekannte Umgebung lassen Eltern an einem frühen Kindergarten Platz zweifeln. 

Doch Experten sind sich einig: Die Kinder nehmen keinerlei Schaden, wenn sie früh in den Kindergarten kommen. Ob eine Kindergartenpflicht daran etwas ändern würde und auf welches Mindestalter diese gesetzt würde, ist fraglich.