Es war einer der bedeutendsten Tage in seinem Leben. Der junge Berliner Malcolm Bunge wurde endlich Vater. Das Ordnungsamt interessierte dieses Ereignis eher weniger.
Anfang Mai fuhr Bunge seine Frau in das Geburtshaus. Sie erwarteten endlich ihr erstes Kind! Glücklicherweise fand der werdende Vater direkt vor der Tür einen Parkplatz und löste sogar in der Aufregung und Hektik, so wie es sich gehört, einen Parkschein. Er zahlte für etwa acht Euro – also eine ganze Weile – und brachte seine Frau in freudiger Erwartung in das Geburtshaus.
Da sich Geburten selten nach Parkzeiten richten, hinterließ der aufgeregte Mann sogar einen Brief für den Falle des Falles, dass sein Parkticket nicht ausreichen würde.
So viel Geistesgegewart, während die eigene Frau mit dem Kind in den Wehen liegt, hat wohl nicht jeder.
Als die frischgebackenen Eltern mit der Tochter jedoch zu ihrem Auto zurück kamen, hatte diese ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk erhalten.
Vor wenigen Tagen teilte es Bunge daher auf Facebook und machte so seinem Ärger Luft:
Ich weiß natürlich, dass ein guter, Deutscher Bürger Prioritäten setzen muss und eher Münzen in einen Parkautomaten werfen sollte, anstatt seiner Frau zur Seite zu stehen und bei der Geburt des Kindes dabei zu sein.
Eine Minute nach Ablaufen des Parkscheins hat er einen Strafzettel über 30 Euro bekommen. Er denkt, dass die Ordnungshüter seinen gut gemeinten Brief gelesen haben, dieser sie aber nicht interessiert hat. Allerdings geht er nicht davon aus, dass er den Strafzettel wirklich bezahlen muss. Falls doch, wolle er Einspruch einlegen.
Das erste Geburtstagsgeschenk für die Tochter ist das Knöllchen dennoch. Unter seinem Post schlugen Nutzer sogar vor, den Strafzettel gemeinsam mit dem Brief einzurahmen und aufzubewahren.
Eins ist jedoch sicher: Eine Geschichte zu erzählen haben die jungen Eltern jetzt auf jeden Fall!