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Ein ausgesetztes Neugeborenes hätte fast den Kampf ums Leben verloren – wäre da nicht diese Heldin gewesen

Polizistin rettet Neugeborenes – indem sie es stillt

Wenn es um Leben und Tod geht, gehen Retter oft bis an ihre Grenzen, um zu helfen. Eine Polizistin im indischen Bangalore hat jetzt besonderen Einsatz in ihrem Job geleistet. Ihre Geschichte rührt unsere Herzen.

Am späten Freitagmorgen ging bei der Polizei ein Anruf ein: Ein kleines Baby, erst wenige Stunden alt, sei ausgesetzt worden. Passanten hatten das winzige Bündel gefunden – eingewickelt in eine Plastiktüte in einem halbfertigen Gebäude. „Es war schrecklich, das Baby so verlassen zu sehen“, zitiert „The News Minute“ einen der vier Personen, die dem kleinen Jungen zur Hilfen eilten. „Seine Nabelschnur hing um seinen Hals und am ganzen Körper war Blut. Das Krankenhaus hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, das Baby sauber zu machen.“

Die Polizisten brachten das Neugeborene in eine Klinik, wo sich Ärzte um den Kleinen kümmerten. Doch sein Gesamtzustand besserte sich kaum. „Wir hatten Angst um sein Leben", berichtet der Einsatzleiter. „Er gab überhaupt keine Laute von sich oder schrie und wir waren ziemlich hilflos."

Und dann kam die rettende Kollegin zur Hilfe. Die Frau, „Police Constable Archana“, war erst 15 Tage wieder im Dienst, denn sie hatte selbst erst entbunden und war zuvor in Mutterschutz gewesen. Behutsam nahm Archana den Kleinen auf den Arm, trug ihn zur Seit und gab ihm die Brust. Sei es die Milch oder einfach nur die Zuwendung einer Mutter gewesen:  Wenige Zeit später begann das Baby zu schreien und bekam blitzschnell wieder Farbe im Gesicht.

„Als er schrie, brach die ganze Station in Jubel aus“, berichtet der leitende Polizist. Alle hatten große Sorge, dass das Baby es nicht schaffen würde. Doch der herzliche Einsatz und schnelle Reaktion der Kollegin hat dem Säugling das Leben gerettet.

Das elternlose Neugeborene ist nun in einem Pflegeheim untergebracht worden. Vorher gaben seine Helden aber noch einen Namen: „Kumaraswamy“, nach dem indischen Regierungschef. Durch den Einsatz sei der Kleine schließlich irgendwie ein „Regierungsbaby“, scherzten die Polizisten. Dem Jungen war das zum Zeitpunkt seiner Rettung sicherlich herzlich egal, denn nach dem Stillen schlief er friedlich in Archanas Armen ein.