Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio
Sportwissenschaftler sind sich einig ...

Kein Sex für unsere WM-Kicker: Bringt das wirklich was?

Mit 0:1 hat die Deutsche Fußballnationalmannschaft gegen Mexiko bei der WM 2018 in Russland verloren und steht gewaltig unter Druck, um noch den Einzug ins Achtelfinale zu schaffen oder gar den Gruppensieg. Aber apropos Druck: Warum dürfen die Fußballspieler eigentlich nicht ihre Frauen mit auf ihr Zimmer nehmen, um am Abend vor dem Match eines kleines Schäferstündchen abzuhalten? Bei den Mexikanern hat es auch funktioniert ... Bringt die Maxime "Kein Sex vor dem Wettkampf" wirklich etwas? Sportwissenschaftler sind sich einig.

Sex vor dem Wettkampf? Nicht bei vielen Fußballmannschaften. Schließlich sollen sich Kroos, Reus, Neuer & Co. auf den nächsten Gegner konzentrieren und zu 100 Prozent fokussiert sein. Wie das funktioniert hat, haben wir ja gegen Mexiko gesehen.

Blümchensex statt wilde Orgie

Experten sagen, dass es keine wissenschaftlichen Beweise dafür gebe, dass sich ein Sex-Verbot positiv auf die Leistung oder Konzentration der Spieler auswirkt. Im Gegenteil: Es sei überhaupt kein Problem, in der Nacht vor dem Spiel Sex zu haben. Jedenfalls solange es nicht in einer wilden Orgie ausartet. Ausgeruht sollten Kimmich, Hummels, Özil & Co. trotzdem sein. Der Schlaf sollte als wichtigste Regenerationsphase nicht dafür geopfert werden, sich stundenlang in den Laken zu wälzen und sämtliche Sex-Stellungen durchzuexerzieren. Das kurbelt den Kreislauf an, Muskeln werden beansprucht und der Stoffwechsel läuft auf Hochtouren. Dadurch wird Energie verbraucht, die am nächsten Tag unter Umständen fehlt. Sex aber als Einschlafhilfe zu nutzen, sei völlig in Ordnung. Schließlich stößt der Körper nach dem Akt Oxytocin aus, ein Hormon, das Entspannung und Müdigkeit begünstigt. Und ja, liebe Frauen: In hohen Dosen kann das auch dazu führen, dass der Mann direkt nach dem Sex einschläft. Im Falle der deutschen Spieler ist das also ganz gut so, damit sie am nächsten Tag top fit sind und "nicht so unter Druck stehen". Blümchensex statt wilde Orgie eben.
 

Sex vor dem Wettkampf könne laut Psychologen Stress und Nervosität abbauen. Außerdem sei rein zwischenmenschlich auch nichts dagegen einzuwenden, die Zeit mit der wohl wichtigsten Person im privaten Umfeld zu verbringen. Zudem sind Fußball-Profis junge Leute, die ihre Sexualität gerne ausleben. Und außerdem wissen sie, worum es geht und sind danach wieder mit dem Kopf beim nächsten Spiel. Idealerweise. Bei einer Niederlage der schönsten Nebensache der Welt die Schuld in die Schuhe zu schieben, ist aber auch zu einfach ...