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Neue Schriftart auf Adidas-Trikots

Darum sind die Namen auf den WM-Trikots so schlecht lesbar

Die Zuschauer sind bei einigen Spielen bei der Fußball-WM in Russland irritiert. Die Namen auf den Trikots sind oft schlecht zu lesen. Woran liegt das? Der Sportartikelhersteller und Ausrüster Adidas und die Fifa haben sich ein neues Design einfallen und dafür sogar eine eigene Schriftart kreieren lassen.

Wie heißt unser Mittelfeldregisseur mit der Nummer 8? Kaoos? Ach, nee - Kroos! Warum ausgerechnet das "r" wie ein "a" erscheint, wissen wohl nur die Designer der neuen Schriftart, die Adidas für 12 Mannschaften hat entwickeln lassen. Diese führt jedoch bei einigen Fans zu Irritationen und sorgt für Hohn und Spott im Netz. Der Typograf Erik Spiekermann bezeichnete die Schrift in der FAZ beispielsweise trocken als "eckige Scheiße" und sei schlechter als alles, was er bisher vom DFB gesehen habe.

Eckige Scheiße

Der Ausrüster Adidas freut sich natürlich, denn die Schrift fällt auf und wird diskutiert. Für viele Marken ist die Tatsache, ein Gesprächsthema zu sein, schon ein großer Erfolg. Und seien wir mal ehrlich: Fans von Messi, Ronaldo, Salah & Co. werden sich die Trikots trotzdem kaufen. Wem das Design dennoch ein Dorn im Auge ist, wird erst im Herbst 2020 mit einem neuen Design überrascht. Solange soll bspw. die Deutsche Nationalmannschaft mit den aktuellen Trikots auflaufen.

Vom Stadion bis zur Straße

Adidas begründet das Design mit der Inspiration durch Luftaufnahmen von Städten und Straßen. Das Motto des Designs lautet "Vom Stadion bis zur Straße". Laut Adidas wäre Kritik aus anderen Ländern nicht bekannt. Dass wir Deutsche uns über das neue Trikot-Design bzw. die Schriftart der Namen und Rückennummern wieder aufregen, dürfte aber auch niemanden überraschen.

Seit 1992 trägt die National-Elf Namen auf dem Rücken

Bei dem WM-Titel 1990 waren nur die Rückennummern ohne Namen auf den Trikots zu lesen. Ab der EM 1992 waren diese dann Pflicht. Schiedsrichter konnten Spieler so besser zuordnen, beispielsweise bei Verwarnungen. Und auch für Kommentatoren und die Fans vor den Fernsehbildschirmen zu Hause erleichtert die Identifikation. Zudem schossen die Trikotverkäufe durch diese Maßnahme in die Höhe, da die Identifikation der Fans zu den Spielern rasant gestiegen ist. Prominentestes Beispiel ist da sicherlich die Nummer 7 von Cristiano Ronaldo, die er selbst zu einer sehr wertvollen Eigenmarke unter dem Chiffre "CR7" gemacht hat.