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Im Cryonics Institiute in den USA warten Tote darauf, aufgetaut zu werden

Professor aus Ulm glaubt an das ewige Leben - und lässt sich einfrieren

In Science Fiction und Fantasy Filmen ist die Unsterblichkeit ein zentrales Thema. Doch wer wünscht sich schon ein ewiges Leben? Tatsächlich sind es mehr als du dir vielleicht vorstellen kannst! So auch ein Professor aus Ulm, der sich nach seinem Tod einfrieren lassen wird.

Der 79-jährige Klaus Sames ist einer von mittlerweile 3.500 Menschen, die für einen Tiefkühlbehälter als Sarg zahlen. Ja, richtig gelesen. Sames will sich einfrieren lassen, um – wenn die Wissenschaft so weit ist – aufgetaut und wiederbelebt zu werden. Bereits 158 menschliche Körper hängen kopfüber bei minus 196 Grad in einem Stickstofftank.

Der Plan für den Todestag des Professors steht. Eine extra für ihn entwickelte Armbanduhr mit integriertem Herzfrequenzmesser sendet bei Veränderungen des Herzschlags Signale an seinen örtlichen Bestatter, der sich sofort auf den Weg machen wird und die Leiche von Klaus Sames mit 60 Kilogramm Eis konservieren.

Sein Körper wird dann nach Detroit in die USA geflogen, wo er im Cryonics Institiute aufbewahrt wird. Sames hat dem Institute vor 22 Jahren 21.000 Euro für seinen Platz gezahlt.

Wir können ewig leben. Unsere Zellen sind darauf angelegt, sich wieder und wieder zu erneuern.

Für den 79-Jährigen ist es unerklärlich, wieso nicht jeder diese Chance nutzen will. Er empfindet es sogar als Schuld, wenn Eltern ihr todkrankes Kind nicht einfrieren lassen. Das durch den Tod begrenzte Kleben ist für ihn ein Fehler des Organismus.

Ärzte fragen sich doch auch nicht, ob etwas schief gehen könnte, wenn sie einen Patienten wiederbeleben.

Angst davor, dass etwas schief gehen könnte, hat der Mann nicht. Er glaubt fest daran, dass die Medizin irgendwann in der Lage sein wird, eingefrorene Menschen wieder zum Leben zu erwecken.

Aber in 200 Jahren werden wir vielleicht auch schon Zeitmaschinen entwickelt haben.

Die einzige Sorge, die er hat, ist, dass er seine Tochter in der Zukunft nicht mehr sehen kann. Seine Familie möchte sich nämlich nicht einfrieren lassen. Doch auch diese Bedenken scheinen ihn nicht lange zu beschäftigen. Er spekuliert auf Zeitmaschinen, mit deren Hilfe er nach seiner Wiedergeburt zurück in die Vergangenheit zu seiner Familie reisen kann.

Das Leben ist im Grunde grausam.

Die Aussagen des Professors, lassen deutlich spüren, dass er große Angst vor dem Tod hat. Und vor dem Vergessen werden. Er kann nicht akzeptieren, nach dem Tod nie wieder zu sein. Für ihn bedeutet der Tod nur einen Pfusch der Natur.

Ob er wirklich irgendwann zum ewigen Leben erweckt werden wird, werden wir wohl nie erfahren.