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Das Baby starb an einer Schädelfraktur und Lungenblutung - nun steht sie vor Gericht

Hebamme stürzt mit Neugeborenem im Arm - am nächsten Morgen ist es tot

​Vor zwei Jahren lässt eine Hebamme ein Neugeborenes auf dem Weg in den Kreißsaal fallen – am nächsten Morgen ist es tot. Nun steht die Australierin vor Gericht.

Die Hebamme und Krankenschwester erklärt vor Gericht unter Eid, wie sich das tragische Geschehen zugetragen hatte. Am 10. Februar habe sie gemeinsam mit einer Kollegin dabei geholfen, das Baby auf die Welt zu bringen. Da es sich weder bewegte noch atmete, habe sie es zu einem Beatmungsbeutel getragen. Dort entdeckte sie jedoch, dass ein Adapter zum Anschließen der Schläuche fehlte. Also habe sie das Neugeborene in eine Decke gewickelt zum nächsten Kreißsaal bringen wollen. Da der Zustand des Babys sehr kritisch war, sei sie geeilt und nach eigenen Angaben auf einer nassen Stelle am Fußboden ausgerutscht. Sie sei auf ihr Knie gefallen und das Baby glitt aus ihren Händen.

Schädelfraktur und Lungenblutung sind Todesursache

Nach dem Unfall konnte sie das Baby erfolgreich wiederbeleben und es schien, als erhole es sich von dem Vorfall. Einige Stunden später, am frühen Morgen des nächsten Tages, verstarb das Neugeborene jedoch. Untersuchungen zufolge starb das Baby an einer Schädelfraktur und Lungenblutung. 

Inwiefern der Zwischenfall Ursache der tödlichen Verletzungen gewesen ist, wird von der Gerichtsmedizin geprüft. Auch welche Rolle ein während der Geburt erlittenes Kopftrauma spielt und ob eine Streptokokken Infektion Grund für die Lungenblutung gewesen sein könnte, wird geprüft. Auch die Krankenhausausrüstung wird auf Fehler inspiziert. 

Zu wenig Pflegepersonal

Vor Gerichte brachte die Krankenschwester außerdem zu Wort, dass sie bereits eine Woche vor dem Vorfall einen Brief an die Geschäftsleitung geschrieben habe, in welchem sie auf die schlechte Personalsituation aufmerksam gemacht habe und darum bat, die Patientenbelastung zu reduzieren. In der Nacht des Unfalls habe sie die Verantwortung für 14 bis 16 Patienten auf der Entbindungsstation getragen, im Kreißsaal geholfen und Telefonanrufe entgegen genommen.