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Werde ich als potentieller Organspender schlechter behandelt? - Spahn will Menschen Unsicherheiten durch Transparenz nehmen

Spahn fordert Wandel der Organspende - jeder soll Organspender werden

​Die Hoffnung der Menschen, die auf eine Organspende angewiesen sind, ist groß – doch oft vergeblich.

12.000 Menschen in Deutschland warten derzeit auf ein Spenderorgan, drei von ihnen müssen täglich sterben, weil sie vergeblich warten mussten (…).

Die Organspende ist ein umstrittenes Thema, viele haben Bedenken, wenn es darum geht, den Spenderausweis zu unterschreiben. Bekomme ich trotz meines Ausweises noch die bestmögliche Behandlung im Krankenhaus? Werde ich als Patient, dessen Leben an erster Stelle steht behandelt? Oder spielt meine Rolle als möglicher Organspender mehr in die Entscheidungen der Ärzte ein, als gedacht?

Jens Spahn, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Fraktion macht darauf Aufmerksam, dass wir alle eine moralische Verpflichtung gegenüber denjenigen hätten, die auf eine solche Spende angewiesen seien. Er ruft dazu auf, sich intensiv mit dem Thema Organspende zu befassen und eine Entscheidung zu treffen.

Bisher muss die Entscheidung für eine Organspende ausdrücklich kommuniziert werden. Im Bundestag soll dieser Gesetzentwurf nun überarbeitet werden.

Das ändert sich

Im Bundestag wurden nun zwei Neuregelungen beschlossen. Zum einen sollen die Abläufe in Krankenhäusern besser organisiert werden, zum anderen soll eine bessere Kommunikation sowohl mit Angehörigen als auch innerhalb der Einrichtungen stattfinden.
Zum anderen sollen Lebendspender und Organempfänger von einer besseren Rechtssicherheit profitieren und nach den Eingriffen eine sehr gute Nachversorgung erwarten können.

Es solle mehr Transparenz geschafft werden. Beispielsweise nennt Spahn die Geschäftsberichte, die veröffentlicht werden sollen. Die Verantwortlichen sollen regelmäßig befragt werden und somit Strukturen zur Sicherheit der Menschen geschaffen werden.

Widerspruchslösung soll mehr Menschen zum Organspender machen

Spahn hält die Widerspruchslösung für die Richtige. Ohne einen ausdrücklichen Widerspruch gegen die Organentnahme, würde man laut ihr nach dem Tod automatisch zum potentiellen Organspender werden. Jens Spahn möchte derzeit noch keinen Gesetzesentwurf zu dieser Lösung vor den Bundestag bringe. Vorher möchte er eine breite gesellschaftliche Debatte zu dem Thema erreichen.

So bekommst du einen Organspendeausweis

Ein Organspendeausweis ist kostenfrei und schnell besorgt. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) beantwortet die häufig gestellten Fragen und und stellt viele Informationsmaterialen zur Vefügung. Wenn du dich also informieren möchtest oder dir einen Spenderausweis zulegen willst, solltest du unbedingt auf der Website der BZgA zum Thema Organspende vorbei schauen!