Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio
Mit dem Foto macht sie vielen Betroffenen Mut

Bo Smith stillt ihren Sohn - mit nur einer Brust

​“Never be ashamed of a scar. It simply means you were stronger than whatever tried to hurt you” – Schäme dich nicht für eine Narbe. Die bedeutet nur, dass du stärker bist, als alles was dich was verletzen wollte. Das sind die ersten Zeilen unter einem Facebookfoto, das die Amerikanerin Bo Smith kürzlich hochgeladen hat. Zu sehen: Bo, wie sie ihren neugeborenen Jungen stillt. Eigentlich nichts außergewöhnliches, oder?

Ein Foto, das bewegt

Eine stillende Mutter? Nein. Bo Smith allerdings ist eine frischgebackene Mama, die nur noch eine Brust hat – und genau mit der stillt sie ihren Sohn Jason.
Das die Amerikanerin so etwas einmal machen könnte, galt lange Zeit als fast unmöglich. Denn: Mit gerade einmal 29 Jahren bekam Bo die Diagnose Brustkrebs – ein Schock für die Amerikanerin. Und als wäre das nicht schon schlimm genug, handelte es sich bei ihr auch noch um eine besonders aggressive Form des Krebses.

Einziger Ausweg: Mastektomie

Für Bo, die aus Sugerland in Texas kommt, gab es nur eine Möglichkeit: Um zu verhindern, dass sich der Krebs ausbreitete und noch mehr Tumore bildet ließ sie sich die linke Brust abnehmen, behielt allerdings die linke. Im amerikanischen "People"-Magazin erzählt die heute 32-Jährige:

Ich hatte schreckliche Angst davor, dass [der Krebs] auch in meiner rechten Brust auftauchen würde.

Der Wunsch nach einem Kind 

Aber Bo hatte noch einen Wunsch. Sie wollte unbedingt Mutter werden, irgendwann ihr eigenes Kind stillen können. Die Wahrscheinlichkeit, dass es dazu kommen würde, war relativ gering. Denn Krebserkrankungen bzw. die Behandlungen wie Chemotheraphie oder Bestrahlung, gefährden die Fruchtbarkeit der Frauen. Zwar versuchen Ärzte bei Patientinnen, die einen Kinderwunsch haben, während der Chemo- oder Strahlentherapie gesunde Eizellen zu entnehmen und einzufrieren, sodass diese später wieder eingesetzt werden können. Bei Bo allerdings war der Krebs so aggressiv, dass sie sofort nach der Brusttransplantation mit der Bestrahlung begannen.
 

Die erlösende Nachricht

Bo kämpfte sich von Woche zu Woche, ließ eine Bestrahlung nach der anderen über sich ergehen. Dann endlich die erlösende Nachricht: Die Therapie schlägt an, der Krebs wich zurück. Pure Erleichterung bei Bo. Und schließlich, zwei Jahre später – passierte das fast unmögliche: Die Amerikanerin wurde auf natürlichem Weg schwanger - zwei Monate, nachdem sie und ihr Verlobter James angefangen hatten, es zu versuchen.

 

Ich habe den ganzen Tag gezittert. Nach meiner Diagnose hatte ich gedacht, das war's – ich würde niemals eine Mutter sein.

James junior kommt zur Welt

Das es letztendlich doch dazu kam und Sohn James junior Ende August 2018 auf die Welt kam, grenzt an ein Wunder. Denn: Die Krebstherapie hatte Bo´s Körper erheblich geschwächt. Umso glücklicher ist sie nun, dass sie ihr Kind jetzt in den Armen halten und stillen kann.

Foto mit Message

Genau das zeigt die stolze Mama der Welt mit ihrem Facebookfoto – und erntet dafür Zuspruch, Mitgefühl und Glückwünsche von zahlreichen Usern.

Ich finde kaum Worte um zu erklären, wie sich das anfühlt, meinen Sohn stillen zu können.

Und: Bo´s Geschichte zeigt, dass es sich lohnt zu kämpfen und nicht aufzugeben – auch bei einer schreckliche Diagnose wie Brustkrebs. Deswegen ihr Appell an alle Betroffenen:

 Ich hätte niemals gedacht, dass ich diesen Tag erleben würde. Ich habe Freundinnen an der gleichen Krankheit sterben sehen und dachte, es gibt keine Hoffnung. Aber glaubt daran, es gibt sie. Hofft weiter.