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Das wird die Verbraucher nicht freuen...

Wegen "Tropensommer": Kartoffeln werden teurer

​Egal, ob frisch aus dem Ofen, angebraten in der Pfanne oder frittiert als Pommes. Die Kartoffel ist aus dem Speiseplan der Deutschen nicht mehr weg zu denken. Das beliebte Grundnahrungsmittel ist vielseitig einsetzbar und außerdem noch super gesund. Dieses Jahr allerdings müssen Kartoffelliebhaber um einiges tiefer in die Tasche greifen: die Kartoffelpreise können um bis zu 30 Prozent steigen.

Der heiße Sommer ist schuld

Mit der Hitze der letzten Monate hatten nicht nur Tiere und Menschen zu kämpfen, auch die Pflanzen litten unter Temperaturen von bis zu 38 Grad. Dazu kommt, dass es monatelang kaum geregnet hat. Keine optimalen Voraussetzungen für die beliebte Knolle. "Wir erwarten eine der kleinsten Kartoffelernten, die wir jemals in Deutschland hatten", erklärte Martin Umhau von der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) der dpa.

Keine guten Bedingungen

Für die Kartoffelpflanze bedeutete die anhaltende Dürre in Deutschland puren Stress. Sie stellt bei Temperaturen unter 10 oder über 30 Grad ihr Wachstum nahezu ein. Die Folge: es gibt weniger und vor allem kleinere Kartoffeln.

Prognosen sehen nicht gut aus

Dass es dieses Jahr eine schwache Kartoffelernete geben wird, zeigen die Prognosen der Deutschen-Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG). Die Agrargesellschaft geht davon aus, dass dieses Jahr nur etwa 8,5 bis 10 Millionen Tonnen Kartoffeln geerntet werden können. Das klingt zwar erst einmal viel, allerdings ist das deutlich weniger als im Vorjahr. Damals lag die Ernte noch bei 11,7 Tonnen.

Preiserhöhung kommt

Für Verbraucher hat das unschöne Folgen. Sie müssen für ihr Lieblingsgrundnahrungsmittel bis zu 30 Prozent mehr bezahlen, so die DLG. Solch eine Steigung gab es in den vergangenen Jahren nicht. In den letzten zehn Jahren blieb der Preis nämlich relativ konstant. Im Jahr 2017 sank er sogar um 5,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Wer übrigens glaubt, dass die Deutschen Kartoffelproduzent Nummer 1 sind, der irrt. Zwar isst der Durchschnittsdeutsche jährlich fast 58 Kilogramm Kartoffeln, die meisten allerdings produziert China – und zwar 100 Millionen Tonnen pro Jahr. Deutschland liegt nach Indien, Russland, der Ukraine und den USA auf Platz 6.

Fazit: Wer in Zukunft also Bratkartoffeln, Kartoffelbrei und Co. genießen will, muss dafür tiefer in die Tasche greifen. Aber das ist die leckere Knolle doch wert, oder?