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Das ist noch einmal gut gegangen...

Hündin "Patches" hat Hirntumor - und schreibt medizinische Geschichte

Viele Haustierbesitzer gehen mit ihren Lieblingen durch dick und dünn. Umso schlimmer ist es, wenn das geliebte Tier plötzlich krank wird. Dann zählt nur eins: Alles tun, damit es wieder gesund wird. Natürlich ist das nicht immer möglich, vor allem bei schlimmen Krankheiten wie Krebs. An dem war auch die Dackelhündin „Patches“ erkrankt. Allerdings konnte die Vierbeinerin gerettet werden und schrieb damit sogar medizinische Geschichte.

Tödlicher Tumor

Danielle Dymack lebt mit ihrer Hündin „Patches“ in Kanada. Für sie war es besonders schwer mit anzusehen, wie sich bei ihrem Liebling im Laufe der Zeit ein tödlicher Tumor entwickelte. Der fraß sich durch die Schädeldecke der Hündin und war schließlich so groß wie eine Orange.
 

Medizinisches Operationsverfahren für Hunde

Nach einem Besuch beim Tierarzt war klar: „Patches“ muss unbedingt operiert werden. Also wurde die Dackelhündin an das tiermedizinische Forschungsteam der Universität von Ontario verwiesen. Dort arbeitet ein Team aus Wissenschaftler unter der Führung von Michelle Oblak an einem medizinischen Operationsverfahren für Hunde. Besonders daran: In dem Verfahren kommen 3D-Drucker zum Einsatz.

Verfahren so noch nie durchgeführt

Nach langem Überlegen entschied sich Danielle für eine Operation ihres Lieblings, obwohl das Verfahren unter diesen Größenverhältnissen noch nie durchgeführt wurde. Sie erhoffte sich dadurch natürlich auch, dass so eventuell neue Erkenntnisse für die menschliche Krebsforschung gewonnen werden können.

Schwieriges Verfahren

Zu Beginn wurde bei „Patches“ eine CT-Aufnahme (Computertomographieaufnahme) von Schädel und Tumor gemacht. Danach wurden mit verschiedenen Softwares die vom Krebs befallenen Teile des Schädels digital herausgeschnitten. Auf Grund der Ergebnisse auf dem Bildschirm konnten der 3D-Drucker dann einen passenden Ersatzschädel aus Titanium für die entfernten Bereiche erstellen. Anschließend kam ein Team aus Veterinärchirurgen zum Einsatz. Sehr vorsichtig und genau setzen sie die künstliche Schädeldecke dann in den Kopf von „Patches“ ein. Vor diesem Schritt waren bereits knapp 70 Prozent vom Schädel des Vierbeiners entfernt worden.

Operation geglückt

Glücklicherweise konnte die Operation ohne Komplikationen durchgeführt werden. Frauchen Danielle war überglücklich. Nicht nur weil ihr Liebling gerettet wurde, sondern auch, weil das Verfahren einen gewaltigen Fortschritt in der Tiermedizin darstellte. Der Wissenschaftler  Michelle Oblak erhofft sich dadurch, schon bald umfangreiche Forschungsberichte für zukünftige Verfahren veröffentlichen zu können.
 

„Patches“ ist nun wieder gesund – und hat gleichzeitig noch medizinische Geschichte geschrieben.