Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio
Forscher führten dazu eine Studie an Mäusen durch

Achtung: Ungesunde Ernährung wirkt sich auf nachfolgende Generationen aus!

​Pommes, Burger und Co. sind lecker und in zu großen Mengen leider auch äußerst ungesund. Das ist nichts Neues. Was viele aber vielleicht noch nicht wissen: Eine ungesunde Ernährung kann sich auch auf unseren Nachwuchs auswirken – mit negativen Folgen. Das haben Forscher jetzt herausgefunden.

Studie an Mäusen durchgeführt

Um zu beweisen, dass eine fettreiche Ernährung Auswirkungen auf die nächste Generation hat, haben die Wissenschaftler das Verhalten, sowie die Genetik von Mäusen in einer Studie untersucht.

Ablauf der Studie

Aber wie genau gingen die Forscher vor? Sie gaben den Mäusen neun Wochen lang vor ihrer Paarung, während der Schwangerschaft und auch in der Stillzeit Nahrung – und zwar sehr fettige. Dann paarten sie die männlichen Nachkommen dieser Mäuse mit anderen Weibchen, die kein besonders fettiges, sondern normales Futter bekommen hatten. Daraus folgte dann eine weitere Generation. Wieder wurden von dieser die männlichen Mäuse mit weiblichen gepaart, die normale Nahrung bekommen hatte.

Was wurde untersucht?

Nach diesen Schritten wollten die Forscher schließlich feststellen, ob die Mäuse Merkmale von Fettleibigkeit aufweisen würden. Dafür mussten sie bei den Tieren der zweiten und dritten Generation neben deren Körpergewicht,  Energie- und Fettstoffwechsel auch das Insulin und Cholesterin messen. Außerdem testeten sie, ob die Tiere an Stelle von normalem Essen und Wasser lieber besonders fettige Nahrung und eine süße Zuckerlösung bevorzugen würden. Allerdings untersuchten die Forscher noch einen weiteren Aspekt. Sie wollten wissen, ob die Mäuse besonders auf stärkere Drogen wie Alkohol und Amphetamine reagierten. Anschließend verglichen sie die Ergebnisse der Nagetiere mit einer Kontrollgruppe von Mäusen, deren Vorfahren keine fettige Nahrung bekommen hatten.

Die Ergebnisse

Nach den Untersuchungen kamen die Wissenschaftler zu einem eindeutigen Ergebnis: Noch in der zweiten und dritten Generation zeigten Mäuse, deren Vorfahren die fettreiche und ungesunde Ernährung bekommen hatte, Merkmale von Fettleibigkeit sowie suchtähnliche Verhaltensweisen. Und: Die Tiere wiesen Veränderungen im Stoffwechsel auf.

Unterschiede zwischen Männchen und Weibchen

Interessant war allerdings, dass es bei den Tieren der dritten Generation Unterschiede zwischen den Weibchen und Männchen gab. Die männlichen Mäuse zeigten eindeutige Merkmale von Fettleibigkeit, wohingegen bei den Weibchen ihr suchtähnliches Verhalten auffällig war. 

Genaue Studie an Menschen schwierig

Die Studie mit Menschen durchzuführen ist allerdings schwierig. So erklärte eine Autorin der Studie, Daria Peleg-Raibstein:

Die Ergebnisse aus unserer Mausstudie können sicher nicht eins zu eins auf Menschen übertragen werden. Mit dem Mausmodell konnten wir jedoch die Auswirkungen einer fettreichen Ernährung auf nachfolgende Generationen ohne äußerliche Störfaktoren untersuchen.

Als Grund nennt sie die Tatsache, dass es bei Menschen zu viele äußerliche Einflussfaktoren gäbe, die in die Studie mit einbezogen werden müssten.

Zukunft

In der Zukunft wollen die Wissenschaftler der Frage nachgehen, welche Mechanismen verantwortlich dafür sind, dass die Merkmale und Verhaltensweisen an die Nachkommen weitergegeben werden.

Und obwohl die Studie nicht an Menschen durchgeführt wurde steht fest: Eine ungesunde und fettige Ernährung schadet unserem Körper. Deswegen also: Nicht nur bei sich selbst auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung achten, sondern auch bei den Kindern.