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Mehr Verpackung als Inhalt

Verbraucherzentrale deckt auf: So werden wir bei Verpackungen getäuscht

​Die meisten Tüten Chips stehen sinnbildlich für ein weit verbreitetes und wirklich ärgerliches Phänomen: Die gähnende Leere, die uns entgegen kommt, wenn wir so manche Produktverpackungen öffnen. Wer denkt wir werden einzig bei Chips Tüten getäuscht, der irrt. Denn: Es gibt noch schlimmere. Die Verbraucherzentrale Hamburg hat jetzt besonders krasse Beispiele aufgedeckt.

Verbraucher verärgert

Über das Phänomen der gähnenden Verpackungsleere haben wir uns sicher alle schon einmal geärgert. Da kauft man seine Lieblingssüßigkeit, öffnet voller Vorfreude die Packung und ist dann zu tiefst enttäuscht. Denn: Die Verpackungen versprechen oft mehr Inhalt, als letztendlich vorhanden ist.

Verbraucherzentrale veröffentlicht Röntgenbilder

Als wäre das für einen Verbraucher nicht schon ärgerlich genug, schaden solche Verpackungen auch noch der Umwelt. Die Verbraucherzentrale Hamburg hat jetzt per Röntgen-Aufnahmen besonders krasse Produktverpackungen aufgedeckt. Dafür untersuchten die Experten 14 Produkte, über die sich in der letzten Zeit die meisten Verbraucher beschwert hatten.

Trauriger Platz Eins

Trauriger „Gewinner“ war der »Mondamin Lieblingsgrießbrei Klassische Art« von Unilever. Dieser hat eine Tütenhohe von 18 Zentimetern, wovon fast 15 Zentimeter ohne Inhalt sind. Also: Ganze 83 Prozent „Luft“.  Und noch deutlicher: Einzig 17 Prozent der Packung sind gefüllt – sonst ist gähnende Leere.

Verbraucherzentrale mahnt Hersteller

Im Facebookpost schreibt die Verbraucherzentrale:

"Alle reden davon, dass Verbraucher bewusster konsumieren und Müll vermeiden sollen, doch in den Supermarktregalen ändert sich seit Jahren nichts. Dort stehen nach wie vor viele Produkte, deren Inhalt sich in einer übermäßig großen Packung verliert. Dabei ließe sich viel Verpackungsmaterial einfach einsparen, wenn die Verpackungen vollgefüllt wären."

Experten berechnen

Um noch einmal zu verdeutlichen, wie viel Plastik-Müll man bei den Verpackungen einsparen könnte, haben die Experten vorgerechnet. So schreibt die Verbraucherzentrale auf ihrer Webseite:

Der Hersteller Procter & Gamble könnte nach unseren Berechnungen auf 20 Tonnen Plastik verzichten, wenn er die gleiche Menge seines flüssigen »Lenor Vollwaschmittels Weiße Wasserlilie« nicht – wie derzeit – in 1.000.000 Flaschen mit niedrigerem Füllstand, sondern in 800.000 vollen Plastikflaschen auf den Markt bringen würde."

Um den Plastik-Müll zu reduzieren muss also nicht nur jeder Einzelne bewusst auf seinen Müll achten und beispielsweise Plastiktüten vermeiden. Auch Firmen sollten aufhören große Mengen an Müll in Umlauf zu bringen – vor allem, wenn er noch dazu so unnötig ist.