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Betrüger wollen Bitcoins erpressen.

"Sextortion" - das steckt hinter der E-Mail-Betrungsmasche

Derzeit ist eine Mail im Umlauf, die dich versucht, mit einem angeblichen Konsum von Pornoseiten und kompromittierenden Videomaterial, das angeblich von dir aufgenommen wurde, zu erpressen. Die Betrüger rufen darin auf, einen mittleren Betrag in Form der Kryptowährung Bitcoin zu bezahlen. Wir sagen dir, worauf du achten solltest.

Die Masche ist nicht neu. Die Mails bestehen aus einem Vorwurf und einer damit einhergehenden Erpressung. Um die Veröffentlichung von angeblich kompromittierendem und schlüpfrigem Material von dir zu verhindern, wird in der Mail aufgerufen, einen mittleren Betrag in Form von Bitcoin zu bezahlen.

Bitcoin ist eine sogenannte Kryptowährung bzw. ein digitales Zahlungsmittel. Ein Bitcoin ist seit derzeitigem Kurs (11.12.2018) rund 3.000 Euro wert. Verlangt werden in diesen Erpressermails rund 150 bis 2.000 Euro in eben diesen besagten Bitcoin.

Was ist die "Sextortion"-Masche?

Erfunden hat den Begriff der Experte für Internetkriminalität, Brian Krebs. Das Wort setzt sich aus den Wörtern "Sex" und "Extortion" zusammen, was "sexuelle Erpressung" bedeutet. Auch "Faketortion" ist ein Wort dafür. Tatsächlich kommt es bisweilen vor, dass Opfer in der Tat schlüpfriges Material von sich aufgenommen haben, indem sie einer Masche auf den Leim gegangen sind, wie in folgendem Video veranschaulicht.
 

Sextortion - vom harmlosen Flirt zur organisierten Erpressung | Polizei-Beratung
Sextortion - vom harmlosen Flirt zur organisierten Erpressung | Polizei-Beratung

Meistens erhalten Opfer aber eine Mail, ohne Beweise und ohne jemals auf einer entsprechenden Porno-Website gewesen zu sein. Das Prinzip ist aber dasselbe: In fehlerhaftem Deutsch oder Englisch wird behauptet, dass über das Mikrofon und der Webcam schlüpfriges Material aufgenommen wurde, als das Opfer angeblich auf Porno-Websites unterwegs war. Außerdem wird behauptet, dass die Betrüger durch einen Virus Zugriff auf weitere Kontakte erhalten haben und dieses Material an sie versenden, sofern das Opfer den aufgerufenen Betrag nicht innerhalb einer gesetzten Frist überweist.

Ich dieser Mail heißt es beispielsweise:

Ich gebe Ihnen die letzten 72 Stunden, um die Zahlung zu tätigen, bevor ich allen Ihren Freunden ein Video mit Ihrer Masturbation schicke. Als Sie das letzte Mal eine pornografische Website mit Jugendlichen besucht haben, haben Sie von mir entwickelte Software heruntergeladen und installiert. Mein Programm hat Ihre Kamera eingeschaltet und den Vorgang Ihrer Masturbation aufgezeichnet. Meine Software hat auch alle Ihre E-Mail-Kontaktlisten und eine Liste Ihrer Freunde auf Facebook heruntergeladen. Ich habe sowohl die z4gvo80b.mpg mit Ihrer Masturbation als auch eine Datei mit all Ihren Kontakten auf meiner Festplatte. Du bist sehr pervers!

Danach ist von der geforderten Summe die Rede und die Möglichkeit der Überweisung. Um der Masche noch Nachdruck zu verleihen, schließt die Mail wie folgt ab:

Sie können die Polizei besuchen, aber niemand wird Ihnen helfen. Ich wohne nicht in deinem Land. Ich habe diese Nachricht in Ihre Sprache übersetzt, damit Sie verstehen können. Betrüge mich nicht Vergiss die Scham nicht und wenn du diese Nachricht ignorierst, wird dein Leben ruiniert. Ich warte auf Ihre Bitcoin-Zahlung.

Belanglose Mail - einfach ignorieren!

Auch die Polizei warnt inzwischen, diese Mails zu ignorieren. In der Regel enthalten diese weder einen Anhang noch einen direkten Link, was sie zumindest für den Computer ungefährlich macht. Dennoch wird davor gewarnt, den Anweisungen unter keinen Umständen Folge zu leisten und die Mail einfach zu löschen.