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Britische Studie untersucht Londoner U-Bahn Pendler

Erkältung: Bei Pendlern erhöht das Umsteigen die Ansteckungsgefahr

​Viele Menschen fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Arbeit. Das spart Zeit, Geld und manchmal auch Nerven. Trotzdem hat man es als Pendler nicht immer leicht. Oft platzt der Bus aus allen Nähten und eine 10 minütige Verspätung endet bei der deutschen Bahn nicht selten mit: „Dieser Zug entfällt heute“. Dazu kommt: Pendler bekommen häufiger einen grippalen Infekt - vor allem, wenn sie oft umsteigen oder einen langen Weg haben.

Winterzeit ist Erkältungszeit

Im Winter sind wir besonders anfällig für Krankheiten, versuchen ständig allen möglichen Ansteckungsrisiken aus dem Weg zu gehen. Das ist im öffentlichen Nahverkehr natürlich schwierig. Wie eine britische Studie bestätigt, ist hier die Ansteckungsgefahr deutlich höher, als im eigenen Auto. Außerdem fand die Studie heraus, dass häufiges Umsteigen und lange Fahrzeiten das Risiko noch mehr erhöhen.

Studie mit Londoner U-Bahn-Pendlern

Die britische Studie mit Londoner U-Bahn-Pendlern zeigt nun das erste Mal einen direkten Zusammenhang zwischen dem Arbeitsweg und dem Risiko sich mit einer Grippe anzustecken. Im Fachmagazin Envirnomental Health veröffentlichten Dr. Lara Goscé und Dr. Anders Johansson von der University of Bristol ihre Ergebnisse. Warum aber sind Pendler anfälliger für Krankheiten?

Ausbreitung über Luft

Grund ist, dass sich die Fahrgäste häufig an Stationen, wie beispielsweise U-Bahn Haltestellen aufhalten. Hier sind viele Menschen, weswegen sie sich leicht mit Krankheitserregern anstecken können. Denn: Die Viren können sich über die Luft ausbreiten und übertragen.

Verlauf der Studie

Die Wissenschaftler untersuchten im Zuge der Studie Stationen und Fahr-Routen der Londoner U-Bahn, die besonders gut besucht waren. Dann schätzten sie die Ausbreitung von Infekten über die Luft an der jeweiligen Station. Das taten sie, indem sie diese Stationen mit den Daten von Grippe-Infekten im jeweiligen Stadtbezirk abgeglichen hatten. Dr. Goscé erklärt:

Grippale Infekte werden vermehrt in Bezirken beobachtet, die von wenigen U-Bahn-Linien bedient werden. 
Wer seine Fahrt in diesen Bezirken beginnt, muss die Linien normalerweise an belebten Stationen ein- oder mehrmals wechseln, um sein Ziel zu erreichen.

In den Stadtteilen, in denen die Menschen hauptsächlich mit dem eigenen Auto oder Fahrrad zur Arbeit fahren, konnten weniger Infektionen festgestellt werden. Und: Pendler, die eine direkte Verbindung zu ihrer Arbeit wählten, steckten sich seltener an.

Tipps für den Nahverkehr

Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu Arbeit fährt, sollte unbedingt auf seine Handhygiene achten. Dann ist man etwas besser gegen eine Grippe gewappnet. Bakterien werden zwar eigentlich über die Luft verbreitet und übertragen, allerdings befinden sich viele davon an Haltestangen oder Türknäufen. Es gilt hier also: Regelmäßig Hände waschen und mit diesen möglichst nicht ins Gesicht fassen.