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„Unehrlichkeit ist nicht einfach nur die Eigenschaft einer Person.“

Alt oder jung? Männer oder Frauen? Wer lügt eigentlich am meisten?

Wir tun es jeden Tag, mehrmals – Lügen. Von der Notlüge bis zum großen Skandal, die Wahrheit zu verändern liegt scheinbar in den Genen des Menschen. Doch wer lügt eigentlich am meisten? Das Max-Planck-Institut das ‚Technion – Israel Institute of Technology‘ haben in einer Meta-Analyse hierzu 565 Studien, mit insgesamt 44.050 Probanden, zusammengefasst.

Zum Thema Lügen scheint es zahllose Studien und Experimente zu geben, die nun zusammengetragen wurden und uns einige klare Aussagen liefern. „Obwohl es zahlreiche Studien gibt, die untersuchen, wer, wann und warum lügt, sind die Ergebnisse nicht eindeutig, teilweise sogar widersprüchlich. Mithilfe der großen Datenmenge aus allen Studien können wir nun zu einigen Faktoren eindeutigere Aussagen treffen“, erklärt Phillip Gerlach, Wissenschaftler am Max-Planck-Institut in seiner Erstveröffentlichung der Studienergebnisse.

Unehrlichkeit ist keine Charaktereigenschaft

Dass die Ergebnisse nicht immer eindeutig sind, lässt sich wohl daraus erklären, dass Unehrlichkeit nicht einfach nur die Eigenschaft einer Person ist, sondern das Menschen in Abhängigkeit ihrer Umwelt je nach Situation eher dazu geneigt sind zu lügen oder nicht. Dabei stellt sich oft die Entscheidungsfrage: Bin ich ehrlich und verzichte auf einen Vorteil oder nehme ich eine Lüge in Kauf für mehr Reichtum, Macht oder Ansehen.

Männer lügen häufiger

Die Studienergebnisse zeigen, dass Frauen im Schnitt ehrlicher sind als Männer. In den analysierten Experimenten haben 42 Prozent aller Männer und 38 Prozent aller Frauen gelogen. Außerdem haben Wissenschaftler herausgefunden, dass jüngere Menschen eher dazu neigen zu flunkern als ältere. Je älter Menschen werden, desto wahrscheinlicher ist es also, dass sie ehrlich sind. Bei einem 20-jährigen liegt die Wahrscheinlichkeit zu lügen noch bei etwa 47 Prozent, bei einem 60-jährigen nur noch bei 36 Prozent.