Im Artikel heißt es, der Junge floh mit seinen Eltern und vier Geschwistern vor zehn Jahren aus einem Kriegsgebiet nach Deutschland. Da der Vater arbeitsunfähig war unterstützte er seine Familie indem er einen Nebenjob annahm. In seinem Kulturkreis gelte es als fast undenkbar, das Abitur nicht zu schaffen. Da der Druck zu groß war, vermasselte er einige Prüfungen. In anderen Fächern allerdings strengte er sich an, stand in allen Fächern zwischen der einer Eins und einer Drei. Einzig in einem Nebenfach hatte er eine Fünf. Und: In einem Prüfungsfach eine Vier. Die hätte bedeutet, dass er knapp am Abitur scheitern würde – ungerecht, so die Lehrerin.
Neues System
Sie hatte das Gefühl, durch das Geben von Noten ihrer eigentlichen Aufgabe – die Schüler beim Lernen zu unterstützen – nicht mehr ausreichend nachzukommen. Da sie allerdings Noten geben musste, überlegte sie sich ihre eigene Strategie: So vergibt sie nur noch gute Noten. Denn dann hat schließlich jeder die Möglichkeit, zu studieren. Außerdem berät die Pädagogin ihre Schüler persönlich und klärt sie über die Anforderungen eines Studiums auf. Und: Sie findet alternative Wege, um die Schüler für Unterrichtsthemen zu begeistern, das funktioniert, so die Lehrerin: