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Damit will sie anderen Neugeborenen helfen

Keine Abtreibung: Deswegen bringt eine Mutter ihr hirntotes Baby zur Welt

Krysta Davis aus Cleveland im US-Bundesstaat Ohio hat eine der schlimmsten Nachricht bekommen, die man sich als Schwangere nur vorstellen kann: Ihr ungeborenes Baby leidet an einer seltenen Fehlbildung und wird wahrscheinlich kurz nach der Geburt sterben. Obwohl die 23-Jährige noch abtreiben kann, entscheidet sie sich dagegen. Sie will das Kind austragen – um seine Organe zu spenden.

Diagnose in der 18. Schwangerschaftswoche

Krysta Davis und ihr Partner Derek erfuhren nach einem Ultraschall in der 18. Schwangerschaftswoche, dass ihr ungeborenes Kind an einer seltenen Krankheit leidet, genannt Anenzephalie. Bei dieser ist die Schädeldecke des Fötus nicht vollständig geschlossen und Teile des Gehirns fehlen. Ärzte sagten dem jungen Paar, dass ihr Kind nach der Geburt nicht lange überlebensfähig sein werde. Viele Kinder sterben direkt nach der Geburt.

Lokalzeitung berichtet

Die werdende Mutter sagte der Lokalzeitung "Cleveland Daily Banner" sie war nach diesem Termin völlig am Ende. Sie fühlte sich, als  "wäre alles über ihr zusammengebrochen" berichtet die Zeitung. Kyrsta hätte ihr Kind in der 18. Schwangerschaftswoche noch abtreiben können. Viele hätte darüber sicherlich nachgedacht, die Amerikanerin allerdings nicht. Sie wollte das Kind austragen.

Risiken waren hoch

Krysta ließ sich von der Entscheidung nicht abbringen. Auch als ihr die Ärzte prophezeiten, dass es im Verlauf der Schwangerschaft jeder Zeit zu einer Fehlgeburt kommen und sie ihr Kind nach der Entbindung wahrscheinlich nur wenige Sekunden in den Armen halten könnte, war sie noch fest überzeugt.

Familie und Freunde geben Halt

Die werdende Mutter hatte einen Grund für ihre Entscheidung: Sie wollte die Organe ihres Babys spenden um andere Kinder zu retten. Als Krystas Arzt ihr das vorschlug, zögerte sie nicht lange, schließlich sind auch sie und ihr Partner Derek schon lange Organspender. Der Lokalzeitung sagte sie:

Das war die Option, die perfekt zu uns passte.

Familie und Freunde waren in dieser schweren Zeit immer für die beiden da. Und: Auch fremde Menschen unterstützen das junge Paar. Krysta erstelle eine Facebookseite, "Rylei Arcadia: An Unexpected Journey". Mit dieser wollte sie alle Unterstützer mit den neusten Ereignissen versorgen. Außerdem hielt die Fotografin Clarissa Tilley die Schwangerschaft in Bildern fest – und das ehrenamtlich.

Geburt an Heiligabend

Schließlich war es dann so weit. An Heiligabend kam Tochter Rylei Arcadia zur Welt. Die Eltern waren überglücklich, wie das Foto auf Facebook zeigt, 
 

Die Ärzte waren überrascht, Rylei  Arcadia brachte ein Gewicht von sechs Pfund auf die Waage. Als die Ärzte die Nabelschnur durchschnitten – und das Baby damit nicht mehr lebensfähig war – geschah ein kleines Wunder. Rylei lebte weiter – und zwar eine ganze Woche lang. Die verbrachte sie mit ihren Eltern bis sie an Silvester schließlich in den Armen ihres Vaters starb. Krysta erinnert sich:

An ihrem letzten Tag weinte sie. Und ich glaube sie wollte uns zeigen, dass sie weinen kann.

Riley wird zur Organspenderin

Nach ihrem Tod wird die Neugeborene noch anderen helfen. Ryleis Herzklammern sollen nämlich  zwei Babys bekommen, die sie dringend nötig haben. Die Lunge stellen die Eltern der Wissenschaft zur Verfügung. Wie die junge Mutter der Zeitung sagt, spendet es ihr Trost, dass andere Eltern nun ihre Kinder damit wieder mit nach Hause nehmen können – und das wegen ihrer Tochter Rylei Arcadia.