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Krankheitsverlauf, Heilungschancen und Gesundheitsgefahren für Menschen

Rußrindenkrankheit: Gefahr für Bäume und Menschen!

Der Ahorn hat hierzulande einen Parasiten am Hals, der zu einem echten Problem werden könnte. Cryptomstroma corticale heißt der Übeltäter, besser beannt als Rußrindenkranheit. Neben dem Spitz- und Feld-Ahorn ist vor allem der Berg-Ahorn von dem Pilz betroffen, der - wenn er nicht behandelt wird - zu einem langsamen Baumtot führen kann. Aber nicht nur das: auch für den Menschen können die Sporen gefährlich werden.

Ist der heiße Sommer schuld?

Begünstigt wird die Infektion mit dem Pilz durch heiße, lange und trockene Sommer. Bäume hatten unter dem Wassermangel des letzten Sommers zu kämpfen. Dadurch waren auch die Abwehrmechanismen geschwächt, die es so dem Pilz einfach gemacht haben, sich in die betroffenen Bäume einzunisten. Da es sich dabei um Sporen handelt, können diese sich darüber hinaus in sprichwörtlicher Windeseile auch auf andere Bäume setzen. Sie gelangen in die Luft und landen durch Regen auf gesünderen Ahorn-Bäumen, die sie dann infizieren können. Ein weiteres Problem ist die dichte Bepflanzung von Ahorn-Bäumen in entsprechenden Nutzwäldern, Alleen oder Gärten.

So sieht das Krankheitsbild aus

Bäume, die unter der Rußrindenkrankheit leiden, sind im Anfangsstadium an welken Kronteilen zu erkennen. Schließlich führen diese zu Schleimflussflecken und Rindennekrosen am Stamm. Das Holz verfärbt sich ebenso und wird grün oder blau. Schließlich reift außen an der Rinde ein schwarzes Geflecht an Sporen, die der Krankheit ihren Namen geben, da sie wie angekokelt aussehen. Das Sporengeflecht kann bis zu einem Zentimeter dick werden, wodurch die Rinde regelrecht aufplatzt.

Auch für den Menschen ist der Pilz gefährlich

Besonders im letzten Stadium der Pilzinfektion ist für uns Menschen Vorsicht geboten. Da es sich um einen Pilz handelt, gelangen die Sporen in die Luft. Und nur selten haben Pilzsporen keine gesundheitlichen Auswirkungen auf den Menschen. Besonders im Falle der Rußrindenkrankheit haben die Sporen eine sensibilisierende Wirkung auf die Lunge. Das Einatmen kann zu einer Entzündung der Lungenbläschen führen begleitet durch Symptome wie Reizhusten, Schüttelfrost bis hin zu Atemnot.

Die Behandlung von betroffenen Bäumen gehört aus diesem Grund auch in die Hände von Fachleuten.

Vorbeugen kannst du dem Befall der Rußrindenkrankheit durch gute Pflege. Bäume, denen es vital gut geht, haben die entsprechenden Abwehrkräfte, um sich gegen den Befall des Pilzes zu verteidigen. Sind die Bäume jedoch befallen, gibt es bisher keine Chancen auf Heilung und müssen gefällt werden, bevor von der Infektion Gefahr für den Menschen ausgeht.