Menschen nehmen täglich Mikroplastik zu sich – durch die Nahrung, das Trinkwasser, allein durch das bloße Atmen. Abhängig von den Lebensumständen, können das fünf Gramm pro Woche sein. Das schätzen Forscher der Universität Newcastle in Australien, die sich im Auftrag der Umweltstiftung WWF bereits vorhandene Studie genauer angeschaut haben. Ein erschreckender Vergleich: Eine Kredtikarte wiegt auch etwa fünf Gramm.
In der Untersuchung der Forscher wurden Daten zu Mirkoplastik (Teilchen kleiner als fünf Millimeter) in der Atemluft, im Trinkwasser, in Salz, in Bier und in Schalentieren analysiert. Mikroplastik, das auf anderem Wege im Körper aufgenommen wird, wurde nicht berücksichtigt.
Der WWF fordert ein globales Abkommen gegen Plastikverschmutzung mit verbindlichen Zielen. „Wenn wir kein Plastik in unserem Körper wollen, müssen wir verhindern, dass jedes Jahr Millionen Tonnen Kunststoffmüll in die Natur geraten", so Heike Vesper, Leiterin des Bereiches Meeresschutz beim WWF Deutschland in einer Mitteilung.
Derzeit ist es aufgrund der winzigen Größe der Partikel technisch nicht möglich diese aus der Umwelt zu entfernen. Daher muss laut WWF präventiv verhindert werden, dass Plastik überhaupt in die Natur gelangt.
Mikroplastik-Teilchen entstehen unter anderem beim Abrieb von Reifen oder Schuhsohlen, beim Verschleiß größerer Plastikteile oder beim Waschen synthetischer Textilien. Auch Plastikpartikel in Kosmetika, aus Bauschutt oder von Sportplätzen gelangen letzten Endes in der Umwelt, beispielsweise im Meer.
Im vergangenen Jahr ging das Fraunhofer Institut in einer Studie davon aus, dass in Deutschland nur rund ein Viertel des Kunststoffs, der in die Umwelt gelangt, aus Makroplastik. Darunter sind beispielsweise Plastiktüten oder Plastikflaschen zu verstehen. Der Rest, also rund 74 Prozent, sind demnach Mikroplastik.
Plastikanteil abhängig von Wohnort und Lebensbedingung
Der WWF-Studie zufolge nehmen Menschen den Großteil des Mikroplastiks über das Trinkwasser auf. Dabei ist Wasser aus Flaschen mehr betroffen als Leitungswasser. Vermutlich ist dafür die Flasche selbst oder der Produktions- bzw. Transportprozess verantwortlich. Laut WWF-Expertin Kraas ist das Leitungswasser in Deutschland jedoch unbedenklich: „Man geht nach heutigem Forschungsstand davon aus, dass es im deutschen Grundwasser keinen realen Befund für Mikroplastik gibt.“
Laut den Forschungsergebnissen gibt es bei Trinkwasser deutliche regionale Unterschiede. Vor allem in den USA und in Indien wurde doppelt so viel Mikroplastik nachgewiesen, als in Europa oder in Indonesien. Wie Heike Vesper der WWF erklärt: