Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio
Sie breitet sich bis nach Deutschland aus

Braune Hundezecke - Eine Gefahr auch für uns Menschen?

Nicht nur einheimische Zeckenarten bereiten Hunden und Menschen immer wieder Probleme. Neuerdings gelangt auch die braune Hundezecke nach Deutschland. Eine Gefahr vor allem für Hunde.

Herkunft der Zecken

Die blutsaugenden Parasiten stammen ursprünglich aus Nordafrika und der Mittelmeerregion und sind daher an warme, trockene Bedingungen bestens angepasst. Unter 20 °C ist eine Vermehrung oftmals nicht möglich. Besonders bei Temperaturen von 25-30 °C fühlen sie sich deswegen sehr wohl. Diese besonderen klimatischen Verhältnisse machen ein Überleben in Deutschland über das Jahr hinweg kaum möglich. Doch durch das immer milder werdende Klima stehen die Chancen für die 3-4 mm großen Zecken gut.

Der Weg nach Deutschland

Wie der Name schon sagt, siedeln sich die Zecken meistens im Fell der Hunde an. Die Zecke kam wahrscheinlich durch Adoptionen von Straßenhunden aus Südeuropa in die mitteleuropäischen Grässer. Im europäischen Winter haben sie keine Überlebenschance im Freien. Doch anders als andere Zeckenarten sind sie nicht von einer hohen Luftfeuchtigkeit abhängig. Braune Hundezecken können aus diesem Grund sehr gut in Wohnungen überleben, die im besten Fall beheizte Räume besitzen. In Ritzen und Spalten folgt schließlich die Ansiedlung und Vermehrung. Mehrere tausend Zecken können sich nach einigen Monaten in den eigenen vier Wänden aufhalten.

Muss man sich Sorgen machen?

Grundsätzlich kann man sagen, dass Menschen sehr selten von braunen Hundezecken befallen werden. Nur wenn die Population zu groß ist, reicht der Wirt nicht mehr aus, weshalb Menschen statt Tiere ausgewählt werden. Die gute Nachricht ist, dass bisher keine Erreger von FSME und Borreliose nachgewiesen werden konnten. Jedoch können sie das sogenannte „Mittelmeer-Zeckenfieber“ übertragen, das sich mit hohem Fieber, Ausschlag und Kopf- sowie Gliederschmerzen bemerkbar macht. Zudem wird mit dem fortschreitenden Klimawandel die Gefahr von Infektionen durch eingewanderte Zeckenarten größer. Für Hunde ist die Gefahr wesentlich größer. Krankheiten, wie Hundemalaria (Babesiose), können unbehandelt sogar bis zum Tod der Vierbeiner führen.

Was kann ich tun?

Am besten wäre es natürlich, wenn die braunen Hundezecken erst gar nicht in Wohnungen gelangen würden. Dafür solltet ihr eure Hunde (aber auch Katzen) gründlich nach Zecken absuchen. Auch „Spot-on"-Produkte, die im Nackenbereich der Tiere aufgetragen werden und Parasiten abschrecken, können vorsorglich genutzt werden. Hat sich eine Zecke bereits festgebissen, so sollte man sie direkt entfernen. Die Zecken sammelt man entweder in einem Glas für paar Wochen, oder man macht ein Bild von ihnen zur Dokumentation. Falls der Hund in den Tagen nach dem Biss irgendwelche Symptome zeigt, kann man dem Tierarzt die Zecken zeigen, die man entfernt hat. Der Arzt kann dann besser einschätzen, wie der Hund behandelt werden soll.