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Einsamkeit, Hilflosigkeit und Gutgläubigkeit machen ältere Menschen zu einfachen Opfern von Trickbetrügern

Vorsicht: Die Masche mit dem Enkel- und Polizistentrick

Oftmals sind es auch professionell organisierte Call-Center aus der Türkei, die Telefonbücher oder Datensätze nach altmodisch klingenden Namen und vierstelligen Telefonnummern durchforsten.

Der Enkeltrick

Der Klassiker unter Betrügern. Angebliche Enkel rufen an und brauchen dringend Geld, um Schulden zu begleichen, ein Unfallopfer zu entschädigen, ein kaputtes Auto zu reparieren oder eine Immobilie zu bezahlen.
So erkennst du einen falschen Enkel:

  • Der Anruf beginnt mit „Rate mal wer ich bin!“ – das Opfer soll animiert werden den Namen des Enkels zu nennen.
  • Ein Freund oder Polizist soll das Geld abholen
  • Meistens kommen die Anrufe mittags, damit die Opfer noch bei der Bank große Geldbeiträge abheben können.
  • So schützt du dich gegen die falschen Enkel:

  • Lass den Anrufer seinen Namen nennen
  • Fragen nach privatem Vermögen nicht beantworten
  • Private Gegenfragen, um einen falschen Enkel zu enttarnen
  • Ein Anruf an den echten Enkel, um die Geschichte gegen zu prüfen
  • Auflegen und die Polizei informieren
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    Der Polizistentrick

    Das Vertrauen in die Polizei und Ihre Rolle als „Autorität“ werden von Betrügern ausgenutzt. Falsche Polizisten rufen mit verschiedenen Maschen an, um Senioren um ihr Erspartes zu bringen.
    Dabei geht es entweder um einen festgenommenen Einbrecher, der zu einer großen Bande gehört. Bei ihm wurde angeblich eine Liste mit Namen und Adressen gefunden und das Opfer steht auch darauf.

    Oder um eine mögliche Unterschlagung in der Bankfiliale. Die Ersparnisse auf dem Konto seien nicht mehr sicher, da es einen kriminellen Mitarbeiter gebe.
     
    Oder das Opfer wird informiert, dass das zuletzt abgehobene Geld Falschgeld sei und abgegeben werden müsse.
     
    So erkennst du die falschen Polizisten:

  • Die Anrufe passieren zu einer späten Tageszeit oder in der Nacht, damit die Opfer müde sind
  • Der Anrufer versucht eine fast panische Atmosphäre zu erzeugen und setzt das Opfer unter Druck
  • Auf der Nummernanzeige steht die 110. Die Polizei ruft nie von der Notrufnummer 110 an
  • Das Opfer wird aufgefordert Geld oder Wertgegenstände zur „sicheren Verwahrung“ Beamten vor Ort zu übergeben
  • Anweisungen das Geld und Wertgegenstände in Tüten vor die Tür oder an abgelegene Orte zu legen
  • Dem Opfer wird gedroht, dass es sich einer Straftat schuldig macht, wenn er z.B. das angebliche Falschgeld nicht den Polizisten übergibt
  • Besonders perfide Tricks:

  • Um misstrauische Opfer zu überzeugen, rufen die Betrüger unter einem Vorwand die echte Polizei an und behaupten es gebe einen Einbruch in der Straße, woraufhin die Polizei eine Streife zur Kontrolle schickt. Die Täter sagen dann: „In ein paar Minuten fährt hier ein Streifenwagen von uns vorbei, dann wissen sie ja, dass wir von der Polizei sind.“
  • Das Opfer soll zur „Kontrolle“ unter der 110 nachfragen. Die Betrüger bieten an die Leitung frei zu machen, spielen aber stattdessen ein falsches Freizeichen ab. Das Opfer legt dann meistens nicht das Telefon auf, bleibt eigentlich in der Leitung, wählt dann die 110 und landet direkt wieder bei den Betrügern. 
  • So schützt du dich gegen die falschen Polizisten:

  • Telefone mit gut lesbaren Nummernanzeigen
  • Bei Nachbarn, Familie, Freunden, Taxifahrer und Bankangestellte nachfragen 
  • Auflegen und die Polizei informieren
  • Niemals Geld an Polizisten oder Unbekannte übergeben oder irgendwo verpackt ablegen
  •   Wenn du bereits Opfer des Polizisten- oder Enkeltricks geworden bist, dann hole dir bei Anlaufstellen Hilfe. Bei der Organisation „Weisser Ring“ und unter der Website der Polizei kannst du als Opfer Unterstützung bekommen.