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Es wird die Katze geimpft, nicht der Mensch...

Forscher entwickeln Impfstoff gegen Katzenhaarallergie!

Die Katzenhaarallergie ist meistens die einzige Kluft zwischen Mensch und Katze. Die lästige Unverträglichkeit steht einer glücklichen Beziehung zum Haustier im Weg… Aber Schweizer Forscher entwickelten nun einen Impfstoff, der das Leiden beenden soll!

Katzenhaarallergie  –  Ein großes Problem

Katzen sind das Lieblingshaustier der Deutschen. Sie sind verspielt, verschmust und gute Mäusefänger! Kein Wunder, dass der Mensch sie schon seit fast 10.000 Jahren zu sich ins Haus einlädt… Umso schlimmer ist es, wenn man an der Katzenhaarallergie leidet.

Es sind ungefähr 10 Prozent der Bevölkerung betroffen. Viele Allergiker greifen dann zu verschiedenen Medikamenten wie Antihistaminika oder Cortison, um das Jucken der Haut und das Tränen der Augen zu stoppen. Das Leiden wird dadurch zwar verringert, aber von der Allergie wird man nicht befreit…

Forscher der Univesität Zürich und Bern arbeiten seit 2013 an einem Impfstoff gegen die Katzenhaarallergie. „HypoCat" soll das neue Wundermittel dagegen sein!
 
Wie funktioniert der Impfstoff?

Nach langen Forschungen wurde festgestellt, dass die Allergie nicht durch das Katzenhaar ausgelöst wird. Vielmehr ist das Protein „Fel d 1“, welches im Speichel der Tiere gebildet wird, der Grund für sämtliche Unannehmlichkeiten. Da die Katze sich das Fell mit der Zunge sauber leckt, gelangt dieses Protein auf das Katzenhaar.

Aus diesem Grund setzen die Forscher beim Tier an und nicht beim Menschen. Sie haben den Impfstoff „HypoCat“ entwickelt, der dem Tier unter die Haut gespritzt wird. Man kann diesen mit einer Grippeschutzimpfung vergleichen.

Das Protein wird so verändert, dass der Körper der Katze es nach einer Impfung als Fremdkörper ansieht. Die Katze bildet daraufhin Antikörper, die das Allergen binden und neutralisieren. So wird das Tier dagegen immunisiert und der Mensch kann ohne Nebeneffekte mit seinem Liebling schmusen und spielen.
 
Hat der Impfstoff Nebenwirkungen?

Die Impfung wurde inzwischen an ungefähr 70 Tieren getestet. Die Forscher versichern, dass keine Nebenwirkungen festgestellt wurden. Auch wenn nicht klar ist, wozu dieses Protein gut ist, konnte man jedoch keine Beeinträchtigungen der Katze entdecken. Das wurde auch durch verschiedene Studien bestätigt. Außerdem gibt es auch Katzen, die von Natur aus kein „Fel d 1“ bilden und dennoch ohne Probleme leben können.

Der Immunologe Martin Bachmann von der Universität Bern erklärt, der Impfstoff sei sicher und halte auch einige Zeit an. Erst nach einer längeren Zeitspanne muss die Impfung erneuert werden!
 
Ist der Impfstoff schon auf dem Markt?

Da die Tests an den Tieren positiv ausgefallen sind, hofft man nun, in den nächsten Jahren eine Zulassung für den Impfstoff zu bekommen. Es ist geplant, dass „HypoCat“ bereits 2022 auf den Markt kommt.

Zudem steht auch ein Impfstoff für Hunde auf dem Plan, jedoch ist dessen Entwicklung um einiges komplizierter. Deshalb müssen Hundeliebhaber, die allergisch reagieren noch eine Weile auf „HypoDog“ warten.