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Ein Unfallforscher sieht das anders...

Andreas Gassen: „E-Tretroller sollten komplett verboten werden!"

E-Scooter sind momentan ein heiß diskutiertes Thema. Die Meinungen dazu sind sehr gespalten. Andreas Gassen, Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KVB) fordert ein Verbot! Ein Unfallforscher ist da anderer Meinung.

Der E-Roller wird ein immer beliebteres Fortbewegungsmittel. Seit die E-Scooter Mitte Juni eingeführt wurden, gibt es jedoch, in Verbindung damit, auch immer mehr Verletztenmeldungen bei der Polizei – Die Opfer dabei: Rollerfahrer!
 
Der Chef der KVB empfindet dies als ein großes Problem und spricht sich im Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) für ein Verbot von E-Rollern aus. Diese seien ein ernsthaftes Gesundheitsproblem und nur ein Verbot würde helfen, Verletzungen zu vermeiden!

Die „schlimmsten Befürchtungen“ seien eingetreten, erklärt Gassen,

Überall dort, wo diese Fahrzeuge inzwischen rumfahren, haben wir deutlich mehr Verletzte.

Es sei unverantwortlich gewesen, E-Scooter überhaupt einzuführen, denn die Verletzungen reichen von leichten bis zu starken Arm- und Beinbrüchen bis hin zu schweren, tödlichen Verletzungen.
 
 
„Ein Verbot kurz nach der Einführung ist Quatsch“
 
Siegfried Brockmann, ein Unfallforscher vom Gesamtverband der Versicherer (GdV) widerspricht Gassen! Er sieht die Situation ganz anders:
  

Ein Verbot der E-Tretroller so kurz nach der Einführung zu fordern ist Quatsch.

Denn es sei vorhersehbar gewesen, dass es mit der Einführung der E-Roller zu Unfällen kommen würde. Aber es gebe auch zahlreiche Unfälle mit Fahrradfahrern, die mindestens genauso schwer verletzt werden, aber hier würde auch niemand auf die Idee kommen, Radfahren zu verbieten, erklärt Brockmann.
 
Man müsse hier einfach nur mit strengeren Kontrollen und Bußgeldern arbeiten, denn viele Rollerfahrer sind zu zweit, auf dem Gehweg oder unter Alkoholeinfluss unterwegs. Und genau dies muss verhindert werden!
 
Aktuelle Unfallstatistiken gebe es aber, so Brockmann, noch nicht…