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Süß aber gefährlich…

​Hantavirus in Bayern und Baden-Württemberg!

Ein Krankheitserreger breitet sich momentan in Bayern und Baden-Württemberg aus. Dabei scheinen die Anzeichen ziemlich harmlos.

Seit Anfang dieses Jahres ist die Zahl der Hantavirus-Erkrankungen deutlich gestiegen, meldet das Landesgesundheitsamt Baden-Württemberg. Auch in Bayern gibt es mehr Fälle als im vorigen Jahr. 

Besonders in Regionen mit einem hohen Anteil an Buchenwäldern sind Hantaviren weit verbreitet. Der Grund dafür: Rötelmäuse.  

Hier gibt es die idealen Lebensbedingungen für sie, denn die Waldwühlmäuse ernähren sich besonders von Bucheckern. Gute Ernährungsmöglichkeiten im Herbst 2018 konnten die Mäuse leichter überwintern. Deshalb ist auch das Infektionsrisiko gestiegen!
 
Hantavirus – Was ist das?

Der Name des Virus ist auf den Fluss „Hantan“ in Nordkorea zurückzuführen. In den 1950er Jahren sind dort über 3.000 US-amerikanische Soldaten an einem starken Fieber und anschließendem Nierenversagen erkrankt.

Eine Hantavirus-Erkrankung beginnt mit Kopfschmerzen und Verspannungen. Daraufhin kommt es zu einem plötzlich einsetzenden hohen Fieber. Zusätzlich auch Kopf- , Glieder-, Bauch- und Rückenschmerzen. In schweren Fällen können sogar Nierenfunktionsstörungen die Folge sein.

Übertragen wird das Virus durch Rötelmäuse. Sie werden über den Kot, den Urin und den Speichel ausgeschieden. Der Mensch kann sich durch Hautkontakt, den Biss einer Maus oder über das Einatmen von virenhaltigem Staub infizieren.

Gelangt beim Fegen von Garage und Keller beispielsweise Staub in die Atemwege, kann es zur Infektion kommen, wenn Partikel des Kots mitaufgewirbelt werden.

Deshalb besteht überall dort, wo es Rötelmäuse gibt, ein Infektionsrisiko.

Sollte man diese Symptome haben, muss schnellstens ein Arzt aufgesucht werden. Mit beispielsweise fiebersenkenden Medikamenten behandelt der Arzt die Symptome, denn Antibiotika sind bei einer Virusinfektion nutzlos.
 
Wie kann ich mich schützen?

Eine Infektion kann man vermeiden, indem man bei Reinigungsarbeiten Flächen befeuchtet, um Staub zu binden, bevor man beginnt zu kehren. Auch ein Mundschutz und Handschuhe sind empfehlenswert.

Entdeckt man Ausscheidungen der Tiere, sollte man sie vor der Reinigung desinfizieren.