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jonathan-velasquez (unsplash)
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Dieser gefährliche Trend kostet Leben...

Todes-Selfies: Schnappschüsse auf dem Gleis

Zwei Mädchen sitzen im Gleisbett. Mit den Händen oder Armen bilden sie ein Herz. „Wir halten immer zusammen“ heißt die Bildunterschrift später im Netz. Auch bei uns in Baden und der Pfalz sind Selfies im Gleisbett im Trend, obwohl es immer wieder zu tödlichen Unfällen und brenzligen Situationen kommt.

Der tödliche Selfie-Trend

„Was soll denn das?“, sagen die meisten, wenn man von diesem gefährlichen Trend hört: Immer mehr Teenager finden es nämlich toll, sich mit ihrer besten Freundin oder ihrem besten Freund zu fotografieren - und zwar auf einem Bahngleis; am besten noch mit einem heranfahrenden Zug im Hintergrund.

Zu Unglücksfällen kommt es leider immer häufiger. Teenager wollen mit solchen Bildern möglichst viele Likes bei Facebook und Co. bekommen. Doch es steckt noch mehr dahinter. Laut der Bundspolizeiinspektion Karlsruhe geht es ihnen auch darum, ihre Freundschaft zu dokumentieren. Zwei parallel verlaufene Gleise erscheinen den Jugendlichen dabei oft als passendes Symbol. Die tödliche Gefahr des heranrasenden Zuges ist ihnen dabei überhaupt nicht bewusst.
 
Die Gefahr wird häufiger unterschätzt, als man denkt!

In jedem Fall wird die Gefahr unterschätzt; besonders wenn das Fotografieren selbst alle Aufmerksamkeit beansprucht, gerät die Umgebung schnell aus dem Blick.

Man verlässt sich auf die Voraussicht des Freundes oder der Freundin oder auch nur auf sein Gehör. Mit Alltagserfahrungen ist die Gefahr jedoch nicht zu erfassen. Ein Zug, der sich mit 160 km/h nähert, benötigt für eine Strecke von 100 Metern nur 2,25 Sekunden. Selbst bei Windstille hört man ihn schlicht weg zu spät.
 
Nicht nur auf Gleisen, sondern auch auf Zügen…

Neben dem Selfie-Trend gibt es auch immer wieder Menschen, welche verbotenerweise auf Waggons oder Lokomotiven klettern.  Die ist nicht nur vor allem riskant, wenn der Zug in Bewegung ist, sondern kann auch tödlich enden, wenn dieser steht. Durch die Stromverbindungen besteht eine enorme Spannung auf den Oberleitungen – jedoch auch noch um diese herum.
 
Neben den Selfies tauchen nun auch immer vermehrt Videos im Netz auf.
 
Erst im Oktober wurde in Bruchsal, im Landkreis Karlsruhe, ein 16-Jähriger lebensgefährlich verletzt. Dieser kletterte auf einen Güterzug und erlitt, aufgrund der Spannung der Oberleitung, einen heftigen Stromschlag.
 
Polizeiliche Maßnahmen wurden eingeleitet

Die Bundespolizei versucht deshalb, mit Aufklärung in den Schulen das Problem zu bekämpfen. Wenn Eltern merken, dass ihre Kinder ein solches Verhalten aufzeigen, sollten sie natürlich mit ihnen reden und sich gegebenenfalls auch professionelle Hilfe von der Bundespolizei holen.

Vor allem die Bundespolizei in Baden-Württemberg erhöht ihre Aufklärungsarbeit, als auch ihre Präsenz an Bahnanlagen, da es wieder vermehrt zu Zwischenfällen und Unglücken kommt.

Beamtenpräsenz wird es vor allem auf der Strecke zwischen Karlsruhe und Basel geben, da diese zu den meistbefahrenen Schienenstrecken in ganz Europa gehört.
 
So kannst du die Bundespolizei erreichen:

Servicenummer
0800 6 888 000
(24 Stunden kostenfrei erreichbar)

Website
bundespolizei.de