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Das beliebte Fertiggericht folgt auf die Chipsletten, die 2018 "gewannen"

Mirácoli ist die Mogelpackung des Jahres 2019!

Das beliebte Fertiggericht von Mars ist damit der Nachfolger der Chipsletten, die diese Auszeichnung für das Jahr 2018 erhielten. Mit 36,6% „gewann“ Mirácoli knapp vor dem 100% Bio Direktsaft Karotte von Hipp.

Eine Auszeichnung, auf die die Mars GmbH wohl lieber verzichtet hätte. Doch was war passiert? Bei gleichbleibendem Preis hatte der Hersteller den Parmesello-Käse aus der Verpackung entfernt und zudem die Menge an Tomatensoße und Gewürzmischung verringert.
 

Dies geschah, ohne die Verbraucher deutlich darauf hinzuweisen. Viele Verbraucher fühlten sich dadurch über den Tisch gezogen. Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg äußerte sich dazu wie folgt:
 

Das ist ein Produkt, das seit Jahrzehnten gekauft wird. Kaum ein Verbraucher wird auf die Idee kommen, die Füllmengen zu kontrollieren.

Bundesweit stimmten 43.044 Leute ab. Davon gingen 15.749 an Mirácoli. Platz zwei belegte der 100% Bio Direktsaft Karotte von Hipp. Mit etwas größerem Abstand folgten dann Rama Unser Meisterstück von Upfield (6.329 Stimmen), Darkmilk von Milka (3.723 Stimmen) und Frosties von Kelloggs (3.309 Stimmen).
 

Die Hersteller aller fünf Finalisten bestritten, dass sie die Verbraucher täuschen wollten, sondern, dass man beispielsweise die Qualität verbessert hätte und nur durch eine verringerte Menge den Preis halten könne. Die Mars GmbH schreibt auf ihrer Website:
 

Aus einer Umfrage, die wir mit einem unabhängigen Meinungsforschungsinstitut durchgeführt haben, konnten wir ableiten, dass unsere Konsumenten den Pamesello-Käse […] häufig nicht nutzten. Dieses Feedback haben wir […] berücksichtigt.

Von der Verbraucherzentrale wird jetzt mehr Transparenz gefordert. Es soll „eine Transparenzplattform, auf der Hersteller Füllmengenänderungen samt unverbindlichem Verkaufspreis (UVP) veröffentlichen müssen" geben. Zudem informiert die Verbraucherzentrale auf ihrer Website zum einen darüber, welche beliebten Tricks von den Herstellern zur Vertuschung von Preiserhöhungen genutzt werden, sowie auch über aktuelle Beispiele für „Mogelpackungen“.