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„Fußball sollte mit Respekt gegenüber allen durchgeführt werden“

Starke Frauen von Hier – Schiedsrichterin Sonja Reßler

Sie pfeift ab. Sie verteilt rote Karten. Sonja Reßler ist eine unter Wenigen - sie ist Schiedsrichterin beim Fußball. In einer von Männern dominierten Arbeitswelt musste sie sich den Respekt auf dem Platz erst erarbeiten. Traurig ist die 34-Jährige darüber jedoch nicht. Sie bleibt stark, trotz der zunächst ungläubigen Blicke.

Als Frau startet man immer im Minusbereich aber wenn man dann die ersten Entscheidungen durchführt, konzentrieren sich alle mehr auf das Spiel als auf den Schiedsrichter“.

Aber nicht nur mit zweifelnden Blicken und der anfänglichen Unterschätzung ihres Talents als Schiedsrichterin musste sich Sonja Reßler auseinandersetzen, auch Beleidigungen von Außen stehen teilweise an der Tagesordnung. Sonja weiß: nicht jede Entscheidung, die sie trifft und jeder Pfiff den sie tätigt wird von allen Spielern, Fans oder Mitgliedern der Mannschaft als richtig angesehen.

Mit der Zeit hat sie gelernt mit Unstimmigkeiten und Beleidigungen von Außen umzugehen. Unterstützung bekommt sie dabei von ihren Kollegen.

Am Anfang war es sehr schwierig nicht auf Beleidigungen zu reagieren, mittlerweile lässt mich sowas kalt. Da unterstützen dich auch die Kollegen, die einem sagen, dass man durchschalten soll“.

Im Schiedsrichterverbund tauschen sich die Kollegen nochmals aus, motivieren sich und arbeiten Szenen neu auf um festzustellen, was besser gemacht werden könnte. Das sieht Sonja als eine der schönen Seiten ihres Berufs: Die Teamarbeit mit anderen Schiedsrichtern und auch, dass sie durch den Beruf dem Sport Fußball treu bleiben konnte.

Vom Hobby zum Beruf
Seit 17 Jahren ist die Baden-Württembergerin nun im Fußball tätig. Angefangen hat alles als Hobby, nun pfeift sie in der 2. Frauen Bundesliga und ist als Assistentin in der 1. Frauen Bundesliga dabei. Ihren Schiedsrichterschein hat sie im Jahr 2003 gleichzeitig mit ihrem Trainerschein beim TSV Mannheim Neckarau gemacht.
 
Botschaft zum Weltfrauentag
Als mittlerweile erfahrene Schiedsrichterin nimmt sie Neulinge mit auf die Spiele und bildet die Jungs und Mädels als Schiedsrichter/-innen aus. Besonderen Fokus legt sie dabei auf die Förderung der Mädels. Sie ist das Vorbild, das junge Frauen brauchen, um ihren Berufswunsch „Schiedsrichterin“ zu verwirklichen. In Hinblick auf den Weltfrauentag, rät Sonja:

Bleibt stark! Bleibt dran! Manchmal ist man nicht selbst der Auslöser, sondern die Anderen. Nur durch Missgeschicke kann man sich weiterentwickeln und kommt stärker wieder zurück!