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So erlebt Steffi aus Freiburg die Krankheit und Quarantäne

Bericht einer Betroffenen: Was bedeutet Corona?

Wie ist es, mit dem Corona-Virus infiziert zu sein? Wie äußert sich die Krankheit? Was bedeutet es für eine Familie, wenn Sie in Quarantäne sitzt? Steffi aus Freiburg hat uns kontaktiert - mit Antworten und einer tollen Botschaft an alle Mitmenschen.

Steffi aus Freiburg ist eine der ersten Corona-Kranken, die es bei uns in Baden-Württemberg gab. Als sie vom Skifahren aus Österreich heimkehrte, merkte sie bereits, dass etwas nicht stimmt. „Ich hatte typische grippale Zeichen. Halsweh, Schüttelfrost – und bin dann auch ganz schnell ins Bett verschwunden“, berichtet sie Radio Regenbogen.

Der Test war einfach - einen zu bekommen nicht ganz
Für den Corona-Test sei sie zu diesem Zeitpunkt noch zu früh drangewesen. „Österreich galt noch nicht als Risikogebiet, nur Südtirol. Und es grassiert immer noch die Influenza. Also gab es keinen offiziellen Grund.“ Trotzdem habe sie ihre Familie zuhause behalten, sich selbst innerhalb des Hauses isoliert. Ihr Mann übernehme die Versorgung der vier Kinder. Nur einen Tag später konnte sie dann einen Test erwirken. Die Prozedur an sich sei recht unkompliziert gewesen.
„Ich habe einen netten Hausarzt. Da konnte ich mit dem Auto hinfahren. Er kam raus mit Schutzkleidung, hat mir schnell das Teststäbchen in Mund und Nase gesteckt und war schnell wieder verschwunden. Den Rest haben wir am Telefon besprochen.“

"Hauptsächlich merke ich es in der Lunge!"
Das Ergebnis: positiv. Bemerkbar mache sich das Corona-Virus bei Steffi vor allem durch eine schmerzhaften Lunge.

Jeder hat ein bisschen andere Symptome. Bei mir – eigentlich klassisch wie ein Grippe, aber mit deutlicher Lungenbeteiligung. Es fiel mir schwer, sehr tief einzuatmen, da das letzte Drittel ca. sehr schmerzhaft war. Ich habe es trotzdem versucht, um die Lunge anständig zu belüften. Inzwischen haben sich die Symptome verändert. Ich habe jetzt seit zwei Tagen einen starken Husten. Kopf- und Gliederschmerzen hatte ich nur am Anfang – Fieber eigentlich nie

erzählt uns Steffi.

Aus Vorsicht richtig gehandelt - Technik macht die Quarantäne erträglich
Sie habe das Glück in einem Haus zu wohnen, beschreibt sie. So sei es ihr Möglich gewesen ein eigenes Zimmer zu bewohnen, während ihr Mann und die Kinder sich im Rest des Hauses aufhielten. Bei schönem Wetter würden oft die Fenster geöffnet, um für ausreichend Frischluft zu sorgen. „Unsere größten Probleme sind derzeit, dass die Kinder keine viereckigen Augen bekommen, da sie so viel mobile Endgeräte [Smartphones und Tablets, Anm. d. Red.] benutzen…“, scherzt Steffi und wirkt dabei erstaunlich gelassen, „ist aber vielleicht auch ganz gut, dass wir die Dinger haben und die Quarantäne so ein bisschen leichter gemacht wird zwischendrin.“

Ihre Botschaft: "Bleibt besonnen - haltet zusammen!"
Steffi wirkt mutig und optimistisch bei dem, was sie erzählt. Das steckt an. Ihre Gefühle und Gedanken verarbeitet sie in einem Gedicht, dass sie uns zukommen lässt. „Es fiel in einem halben Delirium über mich. Diese Panik ist ja wirklich eine Katastrophe, dass da so wenig besonnen, vor allem auch in den Netzwerken hantiert wird. Ich möchte gerne ein Zeichen setzen gegen die Panik. Für einen besonneneren Umgang miteinander. Vielleicht kann ich damit ein Zeichen setzen“, hofft sie.
 

Corona Gedicht von Steffi aus Freiburg

Ihre Botschaft möchte sie zum Schluss gerne noch loswerden – und spricht: „Meinen Mitmenschen möchte ich sagen: Ich wünsche euch Gesundheit, Tapferkeit, Freundschaft und hoffe, dass wir diese Zeit gemeinsam alle gut überstehen und wer weiß – vielleicht nehmen wir da auch einige gute Dinge mit raus. Es gibt immer irgendwie auch eine gute Seite.“

Die Redaktion von Radio Regenbogen wünscht Steffi und allen Corona-Kranken eine erfolgreiche, schnelle Genesung!