Eines steht fest und das hatte Steffen Seibert in der Bundespressekonferenz am Mittwochmittag schon treffend zusammengefasst: "Es ist ein schmaler Grat zwischen einer stückweisen Lockerung aber auch entsprechendem Bewahren der Maßnahmen, um die Epidemie einzudämmen."
Das Corona-Kabinett sehe "positive Tendenzen bei einer Reihe von Indikatoren", so Seibert. Dabei ginge es um die Zahl der festgestellten Infektionen, der Todesopfer und wieder genesenen COVID-19-Patienten. Letztere sei insgesamt höher, als die aktiv an COVID-19 Erkrankten. Laut Robert-Koch-Institut läge die Reproduktionszahl - also die Anzahl an Menschen, die ein mit dem Corona-Virus infizierter Mensch durchschnittlich ansteckt - zwischen 0,8 und 1,2. Jedoch sei die Dunkelziffer aber erheblich höher, als die offiziell erfassten COVID-19 Fälle. Diese läge bei 1,5 Prozent der deutschen Bevölkerung, die wahrscheinlich mit dem Corona-Virus infiziert ist.
Statement von Bundeskanzlerin Merkel
Bundeskanzerlin Angela Merkel gab in einer Pressekonferenz am Mittwochnachmittag zusammen mit Bayerns Ministerpräsident Markus Söder die getroffenen Maßnahmen bekannt. Diese werden von nun an alle 14 Tage neu diskutiert.
"Ich möchte allen Menschen in Deutschland für ihre Mithilfe danken", so begann das Statement der Bundeskanzlerin. "Was wir erreicht haben ist ein Zwischenerfolg - allerdings ein zerbrechlicher Zwischenerfolg. [...] Wir müssen die Erfolge sichern, die wir erreicht haben." Daher wird die Kontaktbeschränkung bis zum 3. Mai verlängert. Zudem wird dringend empfohlen im Einzelhandel und dem öffentlichen Nahverkehr Alltagsmasken zu tragen.
Wie Markus Söder ergänzte, sollen die Infektionsketten besser nachverfolgt werden können. Aus diesem Grund soll die Kapazität für Corona-Tests deutlich erhöht werden können.
Als Fazit ergänzte er: "Die Länder sind sich mit dem Bund in der Strategie einig." Diese sei mit Vorsicht zu agieren und sich bewusst zu sein, dass wir in "noch nicht über dem Berg" seien.
Pressekonferenz der baden-württembergischen Landesregierung
Am Mittwochnachmittag stellten sich schließlich die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder vor die jeweiligen Kameras per Video-Livestream. So auch der baden-württembergische Landesvater Winfried Kretschmann.