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Aktuell kursieren viele Fehlinformationen online

Verschwörungstheorien im Internet

Verschwörungstheorien gibt es schon immer – doch das Internet und die aktuelle Krisen-Situation bieten ihnen besonders guten Nährboden. Dabei gibt es Verschwörungstheorien zu unzähligen Themen – natürlich auch zum Corona-Virus. Hier findest du ein paar Tipps, woran du solche im Netz erkennen kannst.

Typische Eigenschaften von Verschwörungstheorien

Egal um welches Thema es geht, meistens wird behauptet, dass eine bestimmte mächtige oder elitäre Gruppe heimlich und mit bösen Absichten handelt. Zudem lassen sich mit einer Verschwörungstheorie komplexe Sachverhalte plötzlich ganz einfach erklären. Zufälle gibt es nicht – Hinter allem steckt ein größerer, geheimer Plan! Außerdem versuchen Verschwörungstheorien Misstrauen gegenüber seriösen Quellen zu streuen. Traditionellen Massenmedien wie Fernsehen, Radio oder Zeitungen könne man nicht trauen, da diese eingeweiht sind. 
Oft sind Anhänger von Verschwörungstheorie sehr aktiv auf Social Media. Typischerweise kommentieren sie mit Sätzen wie "Wacht auf!" oder "Wer es jetzt noch nicht verstanden hat" usw. Dabei werden dann meist andere unseriöse Quellen wie beispielsweise Youtube-Videos oder persönliche Blogs als Quellenangabe für angebliche Fakten angegeben. 

Die aktuelle Beliebtheit von Verschwörungstheorien

Dass Menschen an Verschwörungstheorien glauben, kann ganz unterschiedliche Gründe haben. Doch auffällig ist: In Krisenzeiten finden Verschwörungstheorien besonders viele Anhänger. Denn dann fühlen sich Menschen verunsichert und versuchen die Ereignisse schnell und einfach zu erklären. Da die Sachverhalte aber meistens sehr komplex sind, ist das nicht möglich. Das kann man auch beim Thema Corona beobachten. Selbst Expertinnen und Experten können sich zu aufkommenden Fragen nur vorsichtig äußern, da der Virus erst erforscht werden muss. Dennoch kommen schnell wilde Theorien auf, dass z.B. Mobilfunkmasten und Strahlung in Wirklichkeit für die Krise verantwortlich sind. 
Verschwörungstheorien bieten schnelle und einfache Antworten, die Anhängerinnen und Anhängern davor beschützen die Unsicherheit der Lage nicht über einen längeren Zeitraum aushalten zu müssen. Zudem bieten sie meistens auch noch Sündenböcke für ein Problem.

So gehst du mit Verschwörungstheorien richtig um

Selbst keine Verschwörungstheorien verbreiten: Achte auf die Seriosität von Quellen bevor du Inhalte auf Social Media teilst. Du kannst damit unfreiwillig andere Menschen beeinflussen, selbst wenn du über den geteilten Inhalt nicht weiter nachdenkst.

Freundlich bleiben: Wenn du siehst, dass Freunde oder Bekannte Verschwörungstheorien verbreiten, kannst du etwas dagegen unternehmen. Oberste Devise muss es sein freundlich zu bleiben, denn Beleidigungen und Ausgrenzungen können Anhänger von Verschwörungstheorien in ihren Ansichten nur bestärken. Daher sollte man sich sichere Gegenargumente zurechtlegen, in Form von Links oder ähnlichem. Fakten sollten dann einfach und verständlich vermittelt werden. Dabei kann es helfen, wenn man auf seriöse wissenschaftliche Quellen verweist.