In Deutschland werden täglich 14.000 Blutspenden benötigt. Im Jahr 2018 gab es 78 Blutspenden je 1.000 Einwohner. Ernüchternd, wenn man bedenkt, dass es noch im Jahr 2010 92 Blutspenden waren. Rund ums Blutspenden gibt es einige Behauptungen, die wir hier klären:
Vor dem Blutspenden darf ich nichts essen und nichts trinken
Falsch! Es ist sogar sehr wichtig, dass man vor dem Spenden genug zu sich genommen hat. Jedem Spender wird zwischen 450 und 500 ml Blut entnommen. Der Körper verträgt die Entnahme in der Regel gut. Trotzdem benötigt man viele Nährstoffe, die sich in der Nahrung befinden.
Wer ein Piercing oder ein Tattoo hat, darf kein Blut spenden!
Falsch! Trotzdem sollte man, nach dem man sich ein Tattoo oder ein Piercing stechen lassen hat, vier Monate bis zur nächsten Blutspende warten.
Wer Diabetiker ist, kann kein Blut spenden.
Das ist nicht richtig! Sofern der Diabetes durch die Ernährung oder mit oral einzunehmenden blutzuckersenkenden Medikamenten unter Kontrolle ist und keine vaskulären Veränderungen aufweist, kann Blut gespendet werden.
Zum Blutspenden muss ich ein gewisses Gewicht haben!
Richtig! Um Blut spenden zu können, muss man mindestens 50 Kilogramm wiegen.
Muss ich regelmäßig zur Blutspende gehen?
Nein! Die Blutspende erfolgt immer freiwillig. Männer dürfen nur alle zwei Monate Blut spenden. Frauen nur alle 90 Tage. Dadurch soll verhindert werden, dass es zu einem Eisenmangel kommt.
Wenn ich Medikamente nehme, kann ich kein Blut spenden.
Das ist nicht ganz richtig. Medikamente zur Kontrolle von Bluthochdruck oder zur Verhütung beeinflussen die Blutspende nicht. Bei anderen Medikamenten ist die Absprache mit einem Arzt nötig. Wer erkältet ist oder sogar die Grippe hat, sollte auf gar keinen Fall zur Blutspende gehen.
Eine Blutspende ist sehr aufwendig und nimmt viel Zeit in Anspruch
Das Blutspenden an sich, dauert nur sechs bis acht Minuten. Vor der Spende werden noch Tests durchgeführt. Dabei wird der Blutdruck, der Hämoglobinwert und die Temperatur des Spenders gemessen. Nach den Tests gibt es noch ein Gespräch mit einem Arzt. Insgesamt dauert die Spende also 30 bis 40 Minuten.
Für Blut gibt es keinen künstlichen Ersatz
Das ist richtig! Dadurch, dass noch kein künstlicher Ersatz gefunden wurde, ist es wichtig, dass Blut gespendet wird. Am wichtigsten sind die Blutkonserven für die Behandlung von Krebspatienten. Dafür werden 19 Prozent der Spenden genutzt. Bei der Blutspende muss man zwischen einer Vollblutspende, Thrombozythenspende, Plasmaspende und einer Eigenblutspende unterscheiden. Bei der Vollblutspende wird das abgenommene Blut komplett gespendet. Bei der Thrombozythenspende und Plasmaspende werden nur bestimmte Blutbestandteilchen entnommen. Die restlichen Blutbestandteile fließen wieder zum Spender. Bevor eine größere oder riskante Operation bevorsteht, können Patienten Blut spenden, das im Falle von Komplikationen genutzt wird.
Nur Leute in einem bestimmten Alter dürfen Blut spenden
Das Blutspenden ist in Deutschland ab 18 Jahren erlaubt. Bei der Erstspende darf der Spender nicht älter als 64 Jahre alt sein.
Wer Blut spenden möchte, kann sich auf der Seite des Deutschen Roten Kreuzes zu Blutspende-Terminen in seiner Nähe informieren. Du kannst dir sogar einen Termin zum Blutspenden reservieren:
Hier geht es zur Reservierung eines Termins in Baden-Württemberg!