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Zu trocken für Brutstätten

Kaum Schnaken dieses Jahr & Erste Hilfe bei Stichen

Vielleicht ist es dem ein oder anderen schon aufgefallen. In Diesem Jahr sind kaum Mücken unterwegs. Da es insgesamt sehr trocken ist, können sich die Rhein-Schnaken so gut wie gar nicht entwickeln.

Oft war es in den vergangenen Jahren so, dass man kaum im Garten sitzen konnte, ohne dass man von Mücken zerstochen wurde. In diesem Jahr ist das entlang des Rheins anders. Die Schnaken Bekämpfer von der KABS in Speyer hatten bisher kaum etwas zu tun. 

Wenige Rhein-Schnaken

Eigentlich hat das Jahr damit angefangen, dass die Stechmücken früher geschlüpft sind, als sonst. Das lag daran, dass es bis Mitte März viel geregnet hatte und es zudem im März deutlich höhere Temperaturen als sonst gab. Doch danach mussten die Schnakenbekämpfer von der KABS nur noch selten ausrücken. Denn seitdem ist es insgesamt sehr trocken und der Rheinpegel ist seit Mitte März kontinuierlich gesunken. Die Brutstätten liegen trocken. Ein wenig verändert hat sich die Situation nun durch die Regenfälle in den letzten Tagen. In dieser Woche musste die KABS nämlich wieder fliegen. Allerdings nur vereinzelt im Landkreis Raststatt, im Landkreis Karlsruhe sowie in Lampertheim. Dirk Reichle der wissenschaftlicher Direktor der KABS e.V. vermutet, dass es in den nächsten ein bis zwei Wochen vermehrt zu solchen Einsätzen kommt, da der Rheinpegel nun etwas angestiegen ist. Aber die gute Nachricht: Wir haben im Moment kaum Stechmücken, und wenn dann nur vereinzelt und sehr lokal, so Reichle:

 „Ohne Wasser keine Stechmücken

Insgesamt geht die Stechmückensaison bis Mitte September. Sollte es noch viel Regnen, kann sich die Situation ändern, erklärt Reichle.

 
Asiatische Tigermücke

Auch die Zahl der Tigermücke ist zurückgegangen. Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus)  ist deshalb so gefährlich, weil sie Krankheitserreger übertragen kann.  Zum Beispiel kann sie das Zika-Virus, des Chikungunya-Virus und das Dengue-Virus übertragen. Das Corona-Virus kann sie allerdings nicht übertragen. Die Asiatische Tigermücke ist etwa so groß, wie eine normale Riesenschnake. Allerdings fällt sie durch ihre silbrig, weißen Längssteifen am Körper und das weiße letzte Fußglied auf.

Festgesetzt hat sich die Asiatische Tigermücke in den letzten Jahren an 15 Orten in Baden und der Pfalz. Zum Beispiel in Freiburg, Heidelberg, Weil am Rhein, Ludwigshafen, Lörrach oder Karlsruhe. Aber in diesem Jahr gibt es weniger von ihr (auch wenn die Saison erst angefangen hat und sich die Situation noch ändern könnte). Das liege vor allem auch daran, dass die Leute viel mehr drauf achten, so Norbert Becker, wissenschaftlicher Direktor von Icybac (Tochterfirma der KABS):

Loswerden können wir sie nicht mehr, aber wir können sie noch eindämmen, dass sie nicht zur Plage werden.

Laut Becker seien die Menschen auch durch Corona sensibilisiert worden und passen viel mehr auf, dass keine Brutstätten im Garten entstehen.
Damit keine Brutstätten im eigenen Garten entstehen, sollte man Untersetzer mindestens einmal pro Woche leeren, sowie Gießkannen und Eimer umgedreht hinstellen, dass sich darin kein Wasser sammeln kann. Zudem verteilt die KABS Tabletten an die Anwohner, die die Larven abtöten.