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Im Schatten parken und Fenster geöffnet lassen reicht nicht aus

Sommerliche Gefahren: Wenn das Auto zum Verhängnis wird

Der Sommer ist da und in einigen Teilen Badens und der Pfalz wurde die 30 Grad-Marke schon durchbrochen. Während einige die hohen Sommertemperaturen im Freibad oder am Badesee genießen, können sie für andere eine lebensbedrohliche Gefahr darstellen. Immer wieder erscheint es in den Nachrichten, dass Hunde im Auto zurückgelassen werden und dadurch nach kurzer Zeit in eine sehr gefährliche Situation gebracht werden, die schon Hundeleben gekostet hat.

Fehler passieren, weil die Gefahr unterschätzt wird 

Meist entstehen solche bedrohlichen Situationen aus Ungewissheit oder weil die Gefahr unterschätzt wurde. Nichtsdestotrotz lassen im Sommer viele Hundehalter ihre Vierbeiner im Auto und gehen damit ein großes Risiko ein. Zuletzt wurden zwei Terrier auf einem Parkplatz im Auto zurück gelassen und mussten von der Feuerwehr gerettet werden. Das Auto war bei sommerlichen Temperaturen überhitzt und die Feuerwehr musste die Fensterscheibe einschlagen, um die zwei Vierbeiner zu retten. Diese wurden daraufhin in das nächstgelegene Tierheim gebracht, wo sie dann von ihren Besitzern einige Zeit später abgeholt wurden. Die Hundehalter waren überglücklich, dass es ihren Hunden gut ging und zeigten sich einsichtig. 

Hunde an warmen Tagen im Auto warten zu lassen ist ein Verstoß gegen die Tierschutz-Hundeverordnung und wird mit einem Bußgeld bestraft. Wenn man als Passant einen Hund in einem Auto entdeckt, gilt es grundsätzlich erstmal den Gesundheitszustand des Tieres zu überprüfen. Wenn die körperliche Verfassung erkennbar schlecht ist, sollte die Polizei oder Feuerwehr gerufen werden, die das Recht haben, den Hund zu retten. Zeigt das Tier allerdings Symptome eines Hitzschlages und ist in akuter Lebensgefahr, sollte sofort alles mögliche getan werden, um das Tier zu retten. Man kann leicht an die Fensterscheibe klopfen und schauen, wie der Hund reagiert. Wirkt er abgeschlagen und reagiert langsam, darf die Autoscheibe in solch einem Fall auch ohne Polizei oder Feuerwehr eingeschlagen werden, da es sich um einen entschuldigten Notstand handelt. 
  
Über 50 Prozent der Hunde, die einen starken Hitzschlag erleiden, sterben daran!​

Hunde haben im Vergleich zum Menschen, nur an den Pfoten Schweißdrüsen und regulieren ihre Körpertemperatur durch Hecheln. Ab 40 Grad wird es für sie daher gefährlich. Wenn das Tier sehr stark anfängt zu hecheln, die Atmung flacher wird, die Schleimhäute stark gerötet sind und nur noch taumelt, liegt ein Hitzschlag vor. Der Hund sollte dann sofort in den Schatten gebracht und ausreichend mit Wasser versorgt werden. Mit lauwarmen beziehungsweisen kühlen Wasser kann der Körper heruntergekühlt werden. Danach sollte sofort der Tierarzt aufgesucht werden. 

Das Auto im Schatten zu parken und Fenster leicht öffnen reicht nicht aus. Bei einer Außentemperatur von 36 Grad kann sich das Auto innerhalb von 30 Minuten auf über 50 Grad aufheizen. Selbst bei 20 Grad Außentemperatur herrschen nach einer Stunde schon 46 Grad. Experten empfehlen die Hunde wenn möglich ganz zu Hause zu lassen, draußen vor dem Geschäft im Schatten anzubinden oder bei einer anderen Person warten zu lassen.