Bildquelle: Verbraucherzentrale
Discounter waren große Annehmer von Tönnies-Fleisch
Der Betrieb in der Großschlachterei Tönnies im Kreis Gütersloh wurde nach dem Ausbruch des Coronavirus stillgelegt. In dem Fleischzerlegebetrieb wurden neben der Verarbeitung von Fleisch, auch Tiefkühlprodukte produziert. Aldi und Lidl waren große Abnehmer von Tönnies-Fleisch. Aber auch in den Regalen von anderen Einzelhändlern findet man Produkte von Tönnies. Das Handelsblatt berichtet, dass Aldi und Lidl ihr Fleisch vorsorglich seit letztem Montag über andere Fleischlieferanten bezieht. Lidl befinde sich jedoch weiterhin in Gesprächen mit Tönnies. Bei Lidl lief Tönnies-Fleisch unter der Marke „Landjunker“ und betraf Puten-, Hähnchen- und Schweinefleisch. In Aldi-Märkten konnte man Tönnies-Fleisch unter dem Namen „Meine Metzgerei“ finden. In den Regalen von anderen Einzelhändlern ist Tönnies bei der Produktion von folgenden Marken beteiligt: Astro, Böklunder, Dölling, Gutfried, Hareico, Könecke, Lutz, Marten, Naumburger, Plumrose, Redlefsen, Weimarer, Zerbster Original, Zimo, Jensens, Heine’s, Wikinger, Tillmans, Schulte, Wilx und ZMI.
Bei Tönnies wurden über 1500 Corona-Fälle festgestellt. Doch das ist nicht die einzige Fleischfabrik. Auch bei Westfleisch, ebenfalls in Nordrhein-Westfalen, gab es in der Vergangenheit Corona-Ausbrüche. Greenpeace kritisiert die schlechten Arbeitsbedingungen in den Schlachtbetrieben. Die Produktion von Billigfleisch führe dazu, dass Arbeiterinnen und Arbeiter ausgebeutet werden und bei der Massentierhaltung immer wieder zu Antibiotika gegriffen wird, wodurch lebensbedrohliche, multiresistente Keime entstehen.