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Städte und Gemeinden lockern Regelungen

Gaststätten haben mehr Platz für Außenbewirtung

Durch die Corona-Abstandsregelungen haben Gaststätten weniger Platz und somit weniger Gäste. Damit die Wirte nicht in finanzielle Nöte geraten, haben die Städte nun einige Regeln gelockert.

Bei schönem Wetter draußen in einem Restaurant sitzen und ein leckeres Essen und Wein genießen - das klingt wie Urlaub vor der Haustüre. Und dieses Jahr ist wegen Corona der Außenbereich von vielen Gaststätten auch größer. Die Städte in Baden und der Pfalz haben nämlich einige Regeln gelockert, so dass in Heidelberg oder Freiburg zum Teil auch Parkplätz jetzt für die Außenbewirtung genutzt werden können.
 
Ladenburg

In Ladenburg wird ab diesem Wochenende immer von Freitagabend 19:30 bis Sonntag 24:00 die Hauptstraße für den fließenden Verkehr gesperrt. Dadurch sollen die Gastwirte die Möglichkeit haben in der Altstadt ihre Außenbewirtung zu erweitern. Das Projekt soll erstmal bis Ende September laufen. Die Wirte selbst (initiiert vom Inhaber der Backmulde Rainer Döringer) hatten sich an den Gemeinderat gewandt. Beschwerden gibt es vom Einzelhandel und den Anwohnern. Damit die Menschen, die mit dem Auto anreisen, bequem zu Fuß in die Altstadt können, wird jedes Wochenende die Festwiese zu einem großen kostenlosen Parkplatz umgewandelt.
 
Karlsruhe

Die Corona-Auflagen beuteln auch die Karlsruhe Gastronomie. Die Stadt kommt den Wirten entgegen und verzichtet auf die Gebühren für die Standflächen draußen. Diese sollen 2020 entfallen, um eine wirtschaftlich rentable Gestaltung zu fördern. Zudem hat Oberbürgermeister Frank Mentrup angekündigt, dass das Ordnungsamt "die Angrenzung an öffentliche Flächen sehr gelassen auslegen" werde. Die Idee Parkplätze in der Innenstadt zu kleinen Biergärten umzuwandeln wird aber nicht prominent unterstützt. (Parkplätze sind eh rar). In Karlsruhe Durlach gibt es eine Kneipe die einen Parkplatz nutzt. Dass Parkplätze in der Innenstadt zu temporären Biergärten und Freischankflächen werden, ist nicht geplant.
 
Freiburg

Gastronomen haben seit dem Corona-Lockdown schwer zu kämpfen. Um die Einbußen etwas einzudämmen, dürfen die Gastro-Chefs ihre Außenbereiche erweitern, unter Einhaltung der Abstandsregeln. Vielerorts sind die zusätzlichen Gastro-Außenbereiche unkompliziert genehmigt worden und für uns Besucher ganz charmant. Denn wo vorher noch Parkplatz, Straße oder private Fläche war, kann man jetzt mit Familie oder Freunden in lauschigen Ecken umrandet von Holzzäunen, Paletten und Blumenkübeln sitzen und speisen.
In Freiburg gibt es insgesamt 93 solcher "befristeten Erlaubnisse", sagt Stadtsprecherin Martina Schickle. Und weil es bis jetzt keinerlei Anwohnerbeschwerden gibt und die Gastronomen voll des Lobes sind UND weil der hiesige Sommer bekanntlich länger geht, wurden die Genehmigungen jetzt um einen Monat verlängert. Mehr Draußen schmausen geht in Freiburg also bis Ende Oktober.

Emmendingen

Auch in Emmendingen hat die Stadtverwaltung schon Mitte Mai alle Gastronomiebetriebe angeschrieben und eine gebührenfreie Erweiterung der Außengastronomie angeboten.
Insgesamt haben sechs Gastronomiebetriebe von diesem Angebot Gebrauch gebracht. Viele Gastwirte belassen es aber bei der bisherigen Außenfläche. Große zusammenhängende „Kneipenstraßen“ entstehen allerdings nicht, da die Gaststätten nicht so nah beieinander liegen.
Charmante Plätze entstehen aber allemal, unter anderem am Emmendinger Stadttor, wo ein mexikanisches Restaurant die erweiterte Außenbestuhlung nutzt. Oder am Rathaus, wo zusätzlich zur erweiterten Außengastronomie eines Restaurants auch noch ein Wasserspiel für Kinder neu gebaut und gerade erst eingeweiht wurde.

Heidelberg

Gastronomen müssen für 2020 keine Gebühren für Außenbestuhlung bezahlen, genauso wenig, wie für die Erweiterung der Fläche. Um Platzverlust durch Abstandsregeln zu vermeiden, können Betriebe den Außenbereich temporär erweitern – wenn es möglich ist. Aktuell profitieren davon bereits mehr als 75 Gastronomiebetriebe in Heidelberg. Insgesamt 87 Betriebe haben bei der Stadt angefragt.