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Kinder sollten möglichst freie Sicht nach vorne haben.

Das hilft gegen Reiseübelkeit bei Kindern!

Neben Frauen leiden Kinder am häufigsten unter Reiseübelkeit im Auto, im Flugzeug, im Zug oder auf dem Schiff. Woher kommt die Übelkeit und was kann man dagegen machen?

Kinder gehören zu den Hauptrisikogruppen für Reiseübelkeit. Da ist es egal wie lange oder wie kurvig eine Strecke ist. Einige Ärzte gehen davon aus, dass das Gleichgewichtsorgan von Kindern noch nicht ausreichend trainiert ist. Während das Sehzentrum den Kindern eine gerade Straße signalisiert, bemerkt der Gleichgewichtssinn eine starke Lageveränderung, die durch ruckartiges Fahren oder Kurven ausgelöst wird. Das Gehirn kann diese beiden Signale nicht einordnen und reagiert mit einem Übelkeitsreflex. Zu den Symptomen der Reiseübelkeit gehören allgemeines Unwohlsein, Schwindel, Kopfschmerzen, Blässe bis hin zum Erbrechen. Bei Kindern unter zwölf Jahren tritt die Reiseübelkeit am häufigsten auf.

Der richtige Platz für Kinder

Um die Reiseübelkeit zu minieren, sollten Kinder so sitzen, damit sie in die Ferne schauen können. Beim Blick in die Ferne verändert sich die Umgebung nur sehr langsam. So sollten Kinder im Auto eine möglichst freie Sicht nach vorne haben. Kinder, die im Flugzeug empfindlich reagieren, sollten im Bereich der Tragflächen sitzen. Bei Bahn- und Busreisen sollte man sich mit seinen Kindern eher in den vorderen Bereich setzen, damit die Kleinen auch hier einen Blick nach vorne haben. Wer mit seinen Kindern auf dem Schiff reist, sollte eine Kabine mit Blick aufs Meer wählen.

Das sollten Eltern vor der Reise beachten!

Weder ein voller noch ein leerer Magen bei Kindern ist zu empfehlen. Kinder sollten vor der Reise nur leichte, fettarme Kost essen. Wie zum Beispiel Obst, Zwieback oder dünn belegte Brote. Zum Trinken bietet man lieber Tee oder stilles Wasser an. Wenn dem eigenen Kind bereits auf vorherigen Reisen schlecht wurde, kann man es mit Homöopathie versuchen. Der Tochter oder dem Sohn am Vorabend fünf Globuli Cocculus D4 gegen Übelkeit verabreichen. Bei der Planung der Reiseapotheke sollte auf gar keinen Fall ein Mittel gegen Übelkeit fehlen. Gegen Übelkeit bewährten sich Medikamente mit Dimenhydrinat. Diese Medikamente gibt es als Tabletten oder auch als Kaugummi. Einen Versuch wert sind auch Armbänder aus der Apotheke, die einen Akupressurpunkt am Handgelenk stimulieren.

Die Kinder während der Fahrt ablenken

Kinder sollten im Auto weder lesen noch am Handy spielen. Dadurch kommt es nämlich verstärkt zum Sinneskonflikt zwischen Sehsinn und Gleichgewichtssinn und fördert die Reiseübelkeit. Wie bereits gesagt, sollte man Kinder dazu animieren in die Ferne zu schauen. Am besten macht man das spielerisch: „Wer zuerst ein Windrad sieht, hat gewonnen!“ oder „Wer das erste Auto mit Freiburger Kennzeichen sieht, ist der Sieger!“. Während der Reise sollte man mehrere Pausen einlegen. Alle zwei bis drei Stunden sollten Kinder an die frische Luft und ein bisschen Auslauf bekommen. Ablenkung hilft ebenfalls gegen Reiseübelkeit. Dazu eigenen sich am besten Hörspiele mit den Lieblingsgeschichten der Kinder und Musik.