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Im Spätsommer stellen Wespen ihre Nahrungssuche um.

Warum sind Wespen im Spätsommer so aggressiv?

Sobald man sich mit einem Stück Kuchen oder einem Eis raus in den Garten oder auf den Balkon setzt, sind sie sofort da: Wespen. Im Spätsommer kommen die Insekten einem besonders nahe. Doch woran liegt das?

Im Spätsommer ändern Wespen ihre Nahrungssuche. Bis Mitte August ernähren sich die Insekten durch einen Zuckersaft, den ihre Larven produzieren. Damit die Larven diesen Saft produzieren, brauchen diese Eiweiße. Die ausgewachsenen Arbeiterinnen sind also bis in den Spätsommer damit beschäftigt Fleisch und Insekten für ihre Larven zu besorgen. Schlüpfen die Larven anschließend, müssen sich die Arbeiterinnen ihren Zucker selbst suchen. Den Zucker finden sie dann in Fallobst, Kuchen, Saft und Limonade. Die Wespen sind also nicht an den Menschen interessiert, wenn sie einem näher kommen, sondern nur auf Nahrungssuche
Mehr Wespen als sonst wird es diesen Sommer vermutlich nicht geben. Trotzdem begünstigen die kurzen, lauen Winter und die langen Sommer das Wachstum der Insekten. Ein ausgewachsenes Wespenvolk kann zwischen hundert und tausend Insekten haben.

Was kann man gegen Wespen machen?

Will man Wespen vom Gartentisch verscheuchen sollte man auf heftige Bewegungen verzichten, so der Naturschutzbund (NABU). Auch das Wegpusten sollte man vermeiden, da das im Atem enthaltene Kohlendioxid als Alarmsignal im Wespennest gilt. Am besten eignet sich eine Ablenkfütterung. Dabei stellt man überreifes Obst wie Weintrauben ein paar Meter vom Gartentisch entfernt auf. Die Wespen werden abgelenkt und kommen dem Menschen nicht nahe. Wespenfallen sollte man, laut NABU, nicht aufstellen. Befindet sich eine Wespe in Not, setzt diese einen Geruchsstoff frei, der andere Wespen anlockt.
Wird man dann noch mal gestochen, hilft Spucke. Der Speichel kann die Giftstoffe der Wespe neutralisieren. Wer zu Hause Zwiebeln oder Zitronen hat, kann sich davon auch eine Scheibe auf den Stich drücken. Bei Schwindel, Übelkeit oder Herzrasen, sollte man direkt einen Notarzt verständigen.