Die Kriebelmücke zählt zu Deutschlands heimischen Mückenarten. Obwohl sie äußerlich eher an eine Stubenfliege erinnert, ist sie für den Menschen deutlich gefährlicher als andere Mücken oder Moskitos. Sie sticht ihre Wirte nicht, sondern beißt sie. Die Weibchen benötigen das gewonnene Blut zur Produktion ihrer Eier. Mit ihrem speziellen, säbelzahnartigen Mundwerkzeugen ritzt sie kleine Hautstellen an und injiziert ihren Speichel mit gerinnungshemmenden Substanzen, um so viel Blut wie möglich aufzusaugen. Durch dieses Vorgehen gehört sie, anders als Stechmücken, die zu den Kapillarsaugern gehören, zu den Poolsaugern.
Wieso ist die Kriebelmücke gefährlicher als normale Stechmücken?
Der Speichel der Kriebelmücke und dessen Enzyme können zu allergischen Reaktionen führen, die Rötungen, Schwellungen und Wundinfektionen zur Folge haben können. Wenige Stunden nach dem Biss, fängt die betroffene Stelle an stark zu jucken und es fällt oftmals schwer nicht zu kratzen. Beim Kratzen können Erreger und Bakterien in die Wunde gelangen, welche sich dann schnell entzünden kann. Daher sollte auf Kratzen verzichtet und besser eine beruhigende Salbe aufgetragen werden.
Wann und wo ist die Kriebelmücke besonders aktiv?
Die Weibchen benötigen zur Eiablage und zur Aufzucht ihrer Brut Gewässer. Deswegen kommen besonders dort, zwischen Mai und September, vermehrt Kriebelmücken vor. Als bevorzugten Wirt dienen eigentlich Wild- und Weidetiere, wie Kühe oder Pferde. Forscher fanden allerdings heraus, dass Kriebelmücken immer öfter Menschen als ihren Wirt wählen. Das hat vor allem mit dem Rückgang der Weidehaltung zu tun.
Des Weiteren sind sie besonders bei schwülem und windarmen Sommerwetter aktiv und beißen nicht nur in den Abendstunden.
Wie kann sich vor der Kriebelmücke geschützt werden?
Lange Kleidung und Mückenschutzmittel eignen sich am besten zum Schutz vor Kriebelmückenbisse.
Bei einem Biss sollte nicht gekratzt, sondern mit Wasser oder Eis gekühlt, desinfiziert und eine beruhigende Salbe aufgetragen werden. Bei starken Schwellungen mit möglichem Fieber oder Kreislaufbeschwerden sollte ein Arzt aufgesucht werden.